Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Jährlich kommen rund sechs Millionen Besucher. Das Gotteshaus beherbergt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die Erzbischof Rainald von Dassel 1164 aus Mailand nach Köln brachte. Der Dom wurde dadurch zum international bedeutenden Wallfahrtsort.
Der Grundstein für den gotischen Neubau an der Stelle mehrerer Vorgängerkirchen wurde 1248 gelegt; 1322 wurde der Chor geweiht. Mittelschiff, Querhäuser und Seitenschiffe der Kölner Bischofskirche folgten bis 1560. Dann stoppten die Querelen um die Reformation und Geldmangel den Baubetrieb.
1794 benutzten französische Truppen den halbfertigen Dom als Futtermagazin und Gefangenenlager. Erst im Zuge der politischen Restauration und der Romantik im 19. Jahrhundert wuchs der Wunsch nach Vollendung. Unter protestantisch-preußischer Herrschaft wurde am 4. September 1842 der Grundstein zum Weiterbau der Kathedrale gelegt. Der Dom wurde zu einem Symbol der “deutschen Nation”.
1880 kam der Schlussstein auf die südliche Turmspitze. Mitten im Kulturkampf kam Kaiser Wilhelm I. zur Kirchweihe; der Kölner Erzbischof und die katholische Kirchenführung blieben ausgeschlossen. Mit einer Höhe von 157 Metern war der Dom bei seiner Fertigstellung 1880 das höchste Bauwerk der Welt.
Erheblichen Schaden nahm der Dom durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg und durch Umwelteinflüsse. Ständig arbeiten etwa 90 Handwerker am Erhalt des gotischen Gotteshauses. Seit der französischen Besatzung hat der Dom eine Hausnummer: Domkloster 4. Ein juristisches Kuriosum: Als eingetragene Rechtsperson gehört sich der Dom selbst. Verwaltet wird er nicht vom Kölner Erzbischof, sondern vom Domkapitel.