Freiwilliger Wehrdienst oder Dienstpflicht? Diese Frage wird schon länger diskutiert. Die mögliche nächste Bundesregierung setzt weiter auf Freiwilligkeit, aber nicht wie bisher.
Union und SPD wollen kein verpflichtendes Dienstjahr einführen. Stattdessen sei ein zunächst freiwilliger Wehrdienst geplant, kündigte Unionschef Friedrich Merz (CDU) bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags am Mittwoch in Berlin. Noch in diesem Jahr sollen die Voraussetzungen für die Musterungen geschaffen werden. In dem Koalitionsvertrag heißt es dazu: “Wir schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert.”
Vorbild dafür sei Schweden, wo jährlich 18-Jährige angeschrieben und ein Teil von ihnen gemustert wird. So soll die Bereitschaft erhöht werden, dass Männer und Frauen sich für den einjährigen Wehrdienst entscheiden. Der bisherige und möglicherweise auch zukünftige Verteidigungsminister, Boris Pistorius (SPD), hatte sich bereits in der Vergangenheit für dieses Modell ausgesprochen.
Zugleich möchte eine schwarz-rote Koalition die Freiwilligendienste und das Freiwillige Soziale Jahr stärken. Dazu heißt es in dem Papier: “Wir wollen es Jugendlichen ermöglichen, sich unabhängig vom Geldbeutel der Eltern für einen Freiwilligendienst zu entscheiden.” Dafür sollen mehr Stellen geschaffen und mehr Finanzmittel für ein höheres Taschengeld zur Verfügung gestellt werden.