Knapp 5.570 Stromsperren im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr ist 5.569 Berliner Haushalten vorübergehend der Strom abgestellt worden. Die höchste Zahl an Sperren habe es mit 788 im Bezirk Mitte gegeben, teilte die Senatswirtschaftsverwaltung in ihrer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Abgeordnetenhaus mit. In Kreuzberg-Friedrichshain wurde demnach bei 600 Haushalten vorübergehend der Strom abgestellt. Die Sperren dauerten in der Regel ein bis drei Tage.

Stromsperren werden demnach ab einem Zahlungsverzug von 100 Euro vorgenommen. Bei 95 Prozent der Kundinnen und Kunden bewegte sich der Rückstand in der Spanne zwischen 100 und 2.300 Euro. Durchschnittlich betrug er knapp über 600 Euro. Die Sperren würden nicht zwischen Weihnachten und Neujahr vorgenommen, hieß es. Mit 5.296 Haushalten waren überwiegend Kunden des Grundversorgers Vattenfall betroffen.

Die Kundinnen und Kunden würden vier Wochen zuvor bei Androhung der Maßnahme auf Beratungsstellen und die Möglichkeit einer Ratenzahlung hingewiesen, betonte die Senatswirtschaftsverwaltung. Im vergangenen Jahr wurden demnach 4.274 Ratenzahlungsvereinbarungen geschlossen.

Die Senatsverwaltung wies in diesem Zusammenhang auf einen Härtefallfonds hin, der Sperren der Wärme- beziehungsweise Gas- und Stromversorgung verhindert. Zielgruppe des Fonds seien Haushalte, die aufgrund ihres geringen Einkommens nicht in der Lage sind, ihre Energiekosten zu tragen und nicht Sozialleistungen oder Mittel nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.