Klimawandel schädigt auch Waldwege

Die Forstschäden durch Klimastress und Borkenkäfer fordern in Thüringens Wäldern auf dem Wegenetz ihren Tribut. Insgesamt acht Millionen Euro habe Thüringenforst allein in diesem Jahr in die Sanierung der Forstwege investieren müssen, teilte das landeseigene Unternehmen am Dienstag in Erfurt mit.

Je schneller beispielsweise das von Schädlingen befallene Holz eingeschlagen und aus dem Wald transportiert werde, desto geringer sei die Gefahr einer weiteren Infektion gesunder Bäume. Die Arbeit mit schweren Maschinen auf noch nicht gefrorenen Wegen führe jedoch zu Schlaglöchern in den Fahrbahndecken, Fahrspuren auf den Forstwegen sowie Schlammablagerungen. Die Sanierung erfordere im Einzelfall erhebliche finanzielle Investitionen und führe zeitweilig zu längerfristigen Sperrungen für Spaziergänger und Erholungssuchende im Wald.

Für den Wegebau setze der Landesforst auf wassergebundene Naturdecken, die mit lokalen, unbehandelten Baumaterialien erstellt werden. Auf eine Asphaltierung und den damit verbundenen Einsatz von künstlichen beziehungsweise chemischen Baustoffen werde aus Umweltschutzgründen verzichtet.

Das Waldwegenetz im Freistaat umfasst etwa 5.000 Kilometer allein im Staatswald. Die acht Millionen Euro für Instandsetzungsmaßnahmen entsprechen den Angaben zufolge etwa fünf Prozent der aktuellen Verkaufserlöse der Landesforstanstalt für das eingeschlagene Holz. Derzeit gelten thüringenweit rund 110.000 Hektar als Schadflächen, die nach und nach aufgearbeitet werden müssten.