Klimastreik-Allianz demonstriert für Verkehrswende

Mit Slogans wie „Verkehrswende statt Weltende“ haben am Freitag in Niedersachsen und Bremen mehrere Tausend Menschen für mehr Klimaschutz und eine bessere Ausstattung des öffentlichen Nahverkehrs demonstriert. Sie folgten damit einem Aufruf der Klimaschutz-Bewegung „Fridays for Future“ zu einem globalen Klimastreik. Unter dem Motto „#WirFahrenZusammen“ verbündeten sich die Klimaschützer vielerorts mit der Gewerkschaft ver.di und Beschäftigten des Nahverkehrs, die gleichzeitig die Arbeit zu einem Warnstreik niedergelegt hatten.

In Bremen gingen nach Schätzungen der Polizei insgesamt etwa 1.700 Protestierende auf der Straße. „Ohne gute Arbeitsbedingungen kann es keinen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs geben“, sagte Noah Baumann von „Fridays for Future“ zum Auftakt der Proteste auf dem Marktplatz. Die Klimakrise und soziale Fragen seien viel zu lange gegeneinander ausgespielt worden, damit müsse jetzt Schluss sein. Ohne eine sozial-gerechte Verkehrswende könne es keinen wirkungsvollen Klimaschutz geben, hieß es.

Bei der Kundgebung in Hannover zählte die Polizei am frühen Nachmittag rund 1.800 Demonstranten – die Veranstalter sprachen sogar von mehr als 4.000 Teilnehmenden. Braunschweig versammelten sich nach Angaben der Initiatoren mehr als 400 Menschen. In Osnabrück kamen laut Polizei rund 80 Bürgerinnen und Bürger zusammen.

„Für ein gutes ÖPNV-Angebot brauchen wir mehr Schienen, mehr Züge, mehr Busse und mehr Personal“, sagte ein Demo-Sprecher in Braunschweig. Für dieses Personal brauche es gute Arbeitsbedingungen. Bezogen auf das Bundesgebiet forderte die Bewegung eine Verdopplung der Kapazitäten des öffentlichen Nahverkehrs und dafür Investitionen von 100 Milliarden Euro bis 2030.

In Bremen sagte der Straßenbahn-Fahrer Andreas Donzelmann: „Viele von uns sind an einer Belastungsgrenze, wir haben teilweise neun Stunden Dienst ohne richtige Pause. Kolleginnen und Kollegen sind krank oder geben den Beruf ganz auf. Wenn Bund und Länder jetzt nicht handeln, bricht unser Nahverkehr bald zusammen.“

Die Initiatoren des Klimastreiks hatten Aktionen in mehr als hundert Städten in Deutschland angekündigt. In Niedersachsen und Bremen waren in insgesamt zehn Städten Demos geplant, unter anderem auch in Hildesheim, Göttingen, Wolfsburg, Goslar und Lüneburg.