Die zunehmend trockenen und heißen Sommermonate stellen auch Gartenbesitzer vor neue Herausforderungen. „Ich würde angesichts dieser klimatischen Entwicklungen beim Anlegen oder Umgestalten eines Gartens auf zu große Rasenflächen und auf zu ‚durstige‘ Pflanzen verzichten“, sagte Gottfried Röll von der Bayerischen Gartenakademie an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Alles, was eine großflächige und intensive Bewässerung benötigt, sollte vermieden werden, erläuterte er.
Doch schon allein das richtige „Handling“ im Garten kann helfen: „Viele denken, sie sollten abends gießen, damit der Boden und die Pflanzen nachts genug Zeit haben, das Wasser aufzunehmen“, erläuterte Röll. Das Gegenteil sei jedoch der Fall: Zum einen „schlafen“ auch die Pflanzen, sobald das Licht weg ist, zum anderen steige durch die Feuchtigkeit in der Nacht etwa die Gefahr von Pilzerkrankungen. „Am besten gießt man in den kühleren Morgenstunden – und dann am besten gezielt und nicht flächig mit Rasensprengern“, betonte der Gartenbau-Experte.
Ebenfalls hilfreich sei, Beete zu mulchen. „Die Mulchschicht verhindert, dass unnötig Wasser verdunstet“, sagte Röll. Zudem fördere eine Mulchschicht das Bodenleben „und damit den Humus-Aufbau, der wiederum als Wasserspeicher dient“. Zum Mulchen könne man etwa klein geschnittene Pflanzenreste aus dem eigenen Garten oder angetrockneten Rasenschnitt verwenden. Auch Rindenmulch oder Hackschnitzel erfüllen den Zweck, dürfen aber nicht bei Stauden oder frisch gepflanzten Gehölzen verwendet werden, weil sie dem Boden erst einmal Nährstoffe entziehen.
„Grundsätzlich sollte sich jede Hobbygärtnerin und jeder Hobbygärtner fragen, welchen Zweck sein Garten erfüllen soll“, sagte Röll: „Braucht es wirklich Hunderte Quadratmeter englischen Rasen, oder tut es nicht auch eine blühende Wiese, die nicht wöchentlich gestutzt wird?“ Absolute No-Gos gebe es wenig, findet der Experte – außer absichtlich zu wasserbedürftige Pflanzen zu setzen. „Heute noch eine Thuja-Hecke zu pflanzen, ergibt keinen Sinn“, sagte er. Denn entweder vertrocknen die Nadelgehölze, oder sie sind wegen des Hitzestresses anfällig für Schädlinge. (2518/01.08.2025)