Klimareport weist Rekordwerte für Bremen und Bremerhaven aus

Der vom Deutschen Wetterdienst für das Land Bremen verfasste Klimareport weist den Autoren zufolge „Rekordwerte“ aus. Die mittlere Jahrestemperatur im Land sei seit 1881 um 1,6 Grad Celsius angestiegen, heißt es in dem Report, der am Mittwoch an die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf (Grüne), überreicht wurde. Die fünf wärmsten Jahre seien alle in den vergangenen zehn Jahren gemessen worden.

Die Ergebnisse des Reports seien beunruhigend, sagte die Senatorin: „Wir reißen im Land Bremen schon heute das Ziel der Klimakonvention der Vereinten Nationen von Paris, die Klimaerhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.“ Der Report mache deutlich, wo sich die Situation noch weiter zuspitzen werde. Darum müssten die Anstrengungen für den Klimaschutz deutlich erhöht und die beiden Städte Bremen und Bremerhaven schnellstmöglich auf die Folgen der Klimakrise vorbereitet werden.

Bei dem schon zu beobachtenden Anstieg der Temperatur werde es nicht bleiben, räumte die Senatorin ein. Die Abnahme von Frosttagen und die Zunahme von Sommertagen zeigten, dass die Erhöhung der Temperatur alle Jahreszeiten betreffe. Die Blühzeiten und die Entwicklung von Pflanzen hätten sich bereits verändert. Auch Nutztiere seien durch die häufigeren Hitzetage zunehmend belastet.

Außerdem haben sich laut dem Report die Niederschlagsmengen stark verändert, die zudem in den Jahreswerten stark variieren. Die vergangenen Jahre seien im Land Bremen vergleichsweise trocken gewesen. Der geringste Niederschlag sei 2018 mit 493 Liter pro Quadratmeter gemessen worden. Im Gegensatz dazu seien im vergangenem Jahr 2023 insgesamt 1.076 Liter Niederschlag auf einen Quadratmeter gefallen. Nie zuvor seien solche Werte für die Region verzeichnet worden.

Der Report führe weitere Daten zum Sonnenschein, zum Wind und zum Stand des Meeresspiegels auf, hieß es. Außerdem berücksichtige er Extremereignisse wie Hitzewellen und Starkregen. Das Starkregenereignis in der Nacht vom 20. Juni 2023, das zu überfluteten Kellern im ganzen Stadtgebiet führte, sei von den Report-Autoren anhand von Radardaten analysiert worden.