Klimaprotest blockiert zeitweise Flugverkehr in München

An Pfingsten ist mehr los als sonst – manche Reisende am Flughafen München kamen allerdings nicht los wegen einer als Klimaprotest deklarierten Blockade. Die Innenministerin verurteilt dies als kriminelle Aktion.

Nach einer Aktion der Klimaschutz-Gruppe “Letzte Generation” am Münchner Flughafen ist dort nach Polizeiangaben der Flugverkehr wieder aufgenommen worden. Dieser habe am Pfingstwochenende eine Zeit lang unterbrochen werden müssen, sagte ein Sprecher der Polizei Oberbayern Nord am Samstag. Maschinen im Landeanflug seien umgeleitet worden, Starts eine Weile nicht möglich gewesen. Am Vormittag sei es auch nach Aufnahme des Flugbetriebes weiterhin zu Verzögerungen gekommen. Bundespolitiker kritisierten den Vorfall scharf.

Kurz nach 5.00 Uhr seien mehrere Personen in den Sicherheitsbereich des Flughafens eingedrungen, hieß es. Die “Letzte Generation” teilte mit, dass sich insgesamt sechs Personen in Zweiergruppen an unterschiedlichen Stellen des Flughafens auf den Asphalt gesetzt hätten. Die Zufahrten beider Terminals seien dadurch blockiert worden. Medienberichten zufolge gab es Festnahmen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach auf der Plattform X von kriminellen Aktionen, die den Flugverkehr gefährdeten. Sie schadeten auch dem Klimaschutz, weil sie nur Unverständnis und Wut hervorriefen. “Gut, dass die Bundespolizei schnell durchgegriffen hat. Die Täter müssen konsequent verfolgt werden, die Schutzmaßnahmen am Flughafen überprüft werden.”

Auch Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach in einer Mitteilung von einem Protest, der nicht legitim sei. Stattdessen handele es sich um einen gezielten Eingriff in den Flugverkehr. “Flughäfen haben aus guten Gründen Sicherheitsbereiche: Wenn der Flugverkehr nicht sicher abläuft, werden Menschen gefährdet, große wirtschaftliche Schäden drohen und tausende Reisende sitzen fest.”

Wissing betonte, es brauche “dringend eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes, um solche Eingriffe künftig als Straftaten mit bis zu zwei Jahren Haft ahnden zu können. Bislang stellen sie rechtlich nur Ordnungswidrigkeiten dar.” Das Bundesinnenministerium arbeite bereits daran. “Der Vorfall unterstreicht, dass diese Verschärfung jetzt sehr schnell kommen muss.”