Klimakonferenz: LMU-Geografin warnt vor drastischem Temperaturanstieg

Die aktuellen Anstrengungen der Weltgemeinschaft reichen nach Erkenntnissen der Münchner Wissenschaftlerin Julia Pongratz nicht aus, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um dieses Ziel bis 2030 zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen bis dahin um 42 Prozent reduziert werden, sagte Pongratz laut Mitteilung am Mittwoch in München. Die aktuellen nationalen Klimaschutzbeiträge führten jedoch nur zu einer Emissionsminderung von vier bis zehn Prozent bis 2030 gegenüber 2019, sagte die Geografin der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Werden die Länder nicht schnell deutlich ambitionierter, wird die Welt auf einen Temperaturanstieg von 2,6 bis 3,1 Grad Celsius zusteuern.“ Ein starker Temperaturanstieg könne zu irreversiblen Schäden an Ökosystemen führen und gefährde die Lebensgrundlagen künftiger Generationen, so Pongratz.

Ein rascher und massiver Ausbau von Klimaschutzmaßnahmen sei deshalb entscheidend, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, sagte die Geografin, die an dem soeben erschienenen Emissions Gap Report der Vereinten Nationen beteiligt war. Dieser Report wird jährlich im Vorfeld der Weltklimakonferenz veröffentlicht, die dieses Jahr vom 11. bis 22. November in Baku, Aserbaidschan, stattfinden wird. Dort führen die Vertragsstaaten des Pariser Abkommens wichtige Verhandlungen: Bis Anfang 2025 müssen sie ihre neuen nationalen Klimaschutzbeiträge mit Minderungszielen und Maßnahmen bis 2035 einreichen. (00/3265/30.10.2024)