Kleist-Museum soll nach Hochwasser wieder öffnen
Nach zweiwöchiger Schließung wegen des Oder-Hochwassers wird das Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder in wenigen Tagen wieder für Besucher geöffnet. Ab Dienstag könnten Gäste wieder die Dauerausstellung und Veranstaltungen besuchen, teilte das Museum am Freitag mit. Die Sonderausstellung „Experimente: ‘Michael Kohlhaas’ im Museum“ könne am 8. Oktober jedoch nur zum Teil eröffnet werden. Grund seien Verzögerungen im Aufbau aufgrund der Hochwasserlage. Die vollständige Ausstellung soll dann ab dem 20. Oktober gezeigt werden.
Das größte Literaturmuseum in Brandenburg habe seine Sammlung präventiv vor dem Notfall sichern können, hieß es. Das Museum in der Geburtsstadt des Dichters Heinrich von Kleist (1777-1811) liegt an der Oderpromenade nahe am Fluss. Die wertvollen Bestände, darunter Handschriften Kleists und die umfangreiche Kunstsammlung, seien vorsorglich an geschützten Orten vor möglichen Schäden bewahrt worden.
Museumsdirektorin Anke Pätsch betonte, ihr Haus habe dabei auch Amtshilfe von der Staatsbibliothek zu Berlin erhalten. Im schlimmsten Fall hätte zusätzlich der Notfallverbund Frankfurt-Slubice zur Seite gestanden. In Führungen solle nun auch geschildert werden, wie ein Museum in Krisenzeiten wie einem drohenden Hochwasser agieren müsse, um kulturelles Erbe zu bewahren.
Das Museum wurde von der Bundesregierung als kultureller Gedächtnisort von nationaler Bedeutung eingestuft. Es verfügt nach eigenen Angaben mit rund 100.000 Objekten und Dokumenten über die derzeit umfangreichste Sammlung zu Kleist und seinem zeitlichen Umfeld.