Kleist-Festtage zwischen Realität, Fiktion und Journalismus

Im Mittelpunkt der diesjährigen Kleist-Festtage in Frankfurt an der Oder wird vom 10. bis 15. Oktober unter dem Motto „Vom Suchen und Erfinden“ die Grenze zwischen Realität und Fiktion stehen.

Die Kleist-Festtage in Frankfurt an der Oder sind am Dienstag mit einer Ausstellung über den Schriftsteller Heinrich von Kleist (1777-1811) und den Journalismus eröffnet worden. Bis Sonntag bietet das Theater- und Literaturfestival rund 20 Veranstaltungen, wie die Veranstalter mitteilten. Unter der Überschrift „Vom Suchen und Erfinden“ stehe die Grenze zwischen Realität und Fiktion im Mittelpunkt.

Die Ausstellung „Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists ‚Berliner Abendblätter‘“ führt den Angaben zufolge durch die Geschichte einer der ersten Tageszeitungen im deutschsprachigen Raum. Sie ist bis zum 25. Februar 2024 zu sehen.

Als Herausgeber und Redakteur einer der ersten deutschsprachigen Tageszeitungen habe sich Kleist in seinen Artikeln zwischen „Fakt und Fiktion“, zwischen Berichterstattung und Literatur bewegt. Im Hinterkopf habe er immer die drohende Zensur gehabt. Eine absolute Neuheit hätten die abgedruckten Polizeimeldungen dargestellt, hieß es.

Geschichten wie die der „Mordbrennerbande“ begeisterten und würden heute als Boulevard-Presse bezeichnet werden. Das Netzwerk renommierter Autoren wie Clemens Brentano (1778-1842) und Achim von Arnim (1781-1831), die an den „Abendblättern“ mitwirkten, werde ebenso beleuchtet wie der anfängliche Erfolg und das Scheitern der Zeitung nach nur wenigen Monaten.

Am Mittwoch wird im Rahmen des Festivals der Kleist-Förderpreis für junge Dramatikerinnen und Dramatiker an die Autorin Elisabeth Pape verliehen. Zudem wird ihr Theaterstück „Extra Zero“ aufgeführt.