Mit einer offiziellen Begrüßung und einem Gottesdienst hat die westfälische Hochschule für Kirchenmusik am Montag ihren Neubeginn am Standort in Witten gefeiert. Mit dem Umzug der klassischen Kirchenmusikausbildung aus Herford zum Beginn des Wintersemesters 2025/26 sind nach Angaben der Hochschule nun rund 45 Studierende in Witten eingeschrieben. In der Ruhrgebietsstadt war auf dem Campus der Evangelischen Pop-Akademie bereits seit 2016 die Hochschulausbildung für Popularmusik beheimatet.
Die durch die Evangelische Kirche von Westfalen getragene Hochschule für Kirchenmusik bietet demnach die Bachelor- und Master-Studiengänge jeweils für die Sparten „Klassisch“ und „Popular“ an. Zusätzlich gibt es den Aufbaustudiengang „Künstlerische Reifeprüfung“ sowie das Angebot eines Konzertexamens. Die Studentinnen und Studenten beider Musiksparten sollen nun in grundlegenden Fächern gemeinsame Kurse besuchen, um den Austausch zu fördern. Das Motto der zusammengelegten Hochschule lautet „Klassik + Pop in Witten – Zwei Stile, ein Ort“.
Am Vormittag wurden die Lehrenden und Studierenden offiziell durch die westfälische Präses Adelheid Ruck-Schröder begrüßt, die im Namen der Kirchenleitung den Auftrag zur Förderung des Zusammenwachsens der beiden Hochschulflügel am gemeinsamen Standort erteilte. Anschließend feierte die Hochschulgemeinde in der Wittener Johanneskirche einen Gottesdienst, in dem die Präses die Abendmahlsliturgie leitete und den Lehrenden und Studierenden einen Segen zusprach. Die Predigt hielt Landeskirchenrat Jochen Arnold.
Mit dem Wechsel der klassischen Kirchenmusikausbildung ins Ruhrgebiet endete im ostwestfälischen Herford im Juli eine fast 80-jährige Tradition. Die damalige Westfälische Landeskirchenmusikschule hatte dort 1948 ihren Unterrichtsbetrieb begonnen. Seit 1955 war sie in einer repräsentativen Villa in der Parkstraße zuhause. Ursprünglich hatte die westfälische Kirche geplant, beide Sparten in einem Neubau in Bochum zusammenzuführen. Nach Bekanntwerden eines Haushaltslochs bei der viertgrößten Landeskirche wurde jedoch vor rund einem Jahr beschlossen, das Projekt vorerst zu stoppen. In der Folge wurde Witten als gemeinsamer Standort festgelegt.