Die Klassik Stiftung Weimar hat 67 frühe Holzschnitte des Bauhauskünstlers Gerhard Marcks (1889-1981) als Schenkung erhalten. Stifter sei das Ehepaar Hildegard und Herbert Wippel, teilte die Stiftung am Freitag in Weimar mit. Beide sammelten seit über fünf Jahrzehnten moderne und zeitgenössische Kunst, darunter seit den frühen 1970er Jahren auch das druckgrafische Frühwerk von Marcks.
Das Paar habe eine beinahe lückenlose Reihe früher Holzschnitte des Künstlers zusammengetragen. Sie gelte hinsichtlich des Umfangs und der Qualität als bedeutendste Privatsammlung ihrer Art. Annette Ludwig, Direktorin der Museen der Klassik Stiftung, habe die Schenkung über einen Kunsthändler eingeworben.
Ludwig betonte, dass die Museen der Stiftung mit ihrem Sammlungsschwerpunkt zum frühen Bauhaus prädestiniert für diese Schenkung seien. Mit den bereits in der Klassik Stiftung Weimar vorhandenen Beständen bilde sie nun am Ort ihrer einstigen Entstehung mit 160 Werken eine der bedeutendsten Marcks-Sammlungen überhaupt.
Der Berliner Bildhauer wurde 1919 für den Aufbau einer eigenen Bauhaus-Töpferei in Dornburg (Saale) nach Weimar berufen. Dort erhielt er Kontakt zu dem Maler Lyonel Feininger (1871-1956), der seit 1921 die Druckwerkstatt des Bauhauses leitete. Unter dessen Einfluss wandte sich Marcks der Druckgrafik zu. Er wechselte 1925 an die Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale), wo er bis zu seiner Entlassung 1933 als Leiter der Bildhauerklasse und zeitweise kommissarischer Direktor wirkte.