Mit einer ökumenischen Andacht hat die Mannheimer Stadtgesellschaft um die Opfer der Amokfahrt am Montag in Mannheim getrauert. „Aufgeschreckt sind wir und zugleich versteinert“, sagte die evangelische Dekansstellvertreterin Anne Ressel in der Citykirche Konkordien: „Wir sind erschrocken, geschockt, traurig, erschöpft“. Doch die Menschen müssten das Grauen nicht alleine tragen. Die Kirche sei ein Ort zu Klage und Bitte, Stille und Trost:„Das finden wir bei unserem Gott.“
„Wir stehen vor Gott mit unserer Verunsicherung und Sorge“, sagte Springhart. „Wir suchen nach Halt und bitten dich Gott um Zuflucht im Schatten deiner Flügel. Erbarme dich unser.“ In Anlehnung an den biblischen Psalmtext lautete der Titel der Andacht „Unter dem Schatten deiner Flügel suchen wir Zuflucht.“ An der Andacht nahm auch der Freiburger Erzbischof Stephan Burger teil.
Zu der Andacht, bei der Kerzen entzündet wurden, kamen auch zahlreiche Rettungskräfte und Mitarbeitende der Notfallseelsorge. Auch Landtagspräsidentin Muhterem Aras war vor Ort.
Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) dankte der Polizei, den Rettungskräften, Ärtzen und Pflegenden. Die Stadt sei das zweite Mal erschüttert von einer „unmenschlichen Tat“. Es gehe darum, dass sich die Menschen gegenseitig stärken: „Unsere Stadt ist eine solidarische Gesellschaft.“ Die Angehörigen, Verletzten und Zeugen würde jede Hilfe bekommen. Die Notfallseelsorge sei „in den nächsten Tagen weiter ansprechbar“ und vor Ort in der Fußgängerzone präsent.
Am Montag war ein Mann mit einem Wagen durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast und hatte Passanten erfasst. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen ums Leben, elf weiteren wurden verletzt, darunter vier Personen schwer. Der mutmaßliche Täter wurde gefasst, gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes. (-489/04.03.2025)