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Kitas: Verbände fordern pragmatischen Umgang mit Betreuungsengpässen

Angesichts eines andauernden Betreuungsnotstandes in den Kitas fordern der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) und der Deutsche Kitaverband (DKV) eine Senkung von bürokratischen Hürden sowie der Einstellungsvoraussetzungen für Kita-Personal. Die bestehenden Anforderungen insbesondere an Zweit- und Drittkräfte in Kindertagesstätten seien angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels nicht zu realisieren, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung beider Verbände. Anlass der Stellungnahme ist der bundesweite „Bildungsprotesttag“ am Samstag, für den Gewerkschaften und Verbände auch Demonstrationen in Niedersachsen und Bremen angekündigt haben.

„Wir brauchen mehr Personal in den Kitas und sollten daher eine Vielzahl an Qualifizierungen für unterschiedliche Arbeiten in den Kitas zulassen“, fordern NSGB und DKV darin. Betreuungs- und Bildungsarbeit könne in den Nachmittags- und Randzeiten auch durch Assistenzkräfte und nicht-pädagogisches Personal geleistet werden, sodass eine für berufstätige Eltern unerlässliche Betreuung über eine vierstündige Kernzeit hinaus gewährleistet sei. Derart pragmatische Lösungsansätze dürften kein Hindernis für eine Betriebserlaubnis sein.

Mittel- und langfristig helfe aber nur ein Mehr an Erzieherinnen und Erziehern und anderem pädagogischen Fachpersonal, betonten beide Verbände. Auf Landes- und Bundesebene müssten mehr Anstrengungen bei der Ausbildung unternommen werden. „Dies kann letztlich nur mit einer vollwertigen dualen Berufsausbildung für Erzieherinnen und Erzieher und guten Rahmenbedingungen für die Weiterqualifizierung von Assistenzkräften und Quereinsteigern gelingen“, unterstrichen NSGB und DKV.