Kita-Verband begrüßt Umstrukturierung des Familiengeldes
Der evangelische Kita-Verband Bayern begrüßt die künftig bessere Finanzierung von Kindertagesstätten. Durch die Kabinetts-Entscheidung vom Dienstag stünden ab 2026 deutlich mehr Mittel für die Strukturen und die Qualität der Kindertagesbetreuung zur Verfügung, sagte Christiane Münderlein, Vorständin Bildung und Soziales, laut Mitteilung vom Mittwoch. „Kitas sind nicht nur wichtig für die Kinder und ihre Familien, sondern auch für die gesamte Volkswirtschaft“, sagte Münderlein weiter. „Kindertagesbetreuung ist vergleichbar mit Trinkwasserversorgung – sie muss verlässlich verfügbar sein, eine gute Qualität haben und daher auskömmlich und flächendeckend finanziert werden.“
Das Geld sei in der frühen Bildung gut angelegt, betonte Münderlein. Denn Investitionen in frühe Bildung kämen Studien zufolge langfristig der Gesellschaft zugute, während spätere Bildungsmaßnahmen – wie Universitätsabschlüsse – eher dem einzelnen Individuum nützten. Es sei nun wichtig, dass landesweit einheitliche und vereinfachte Regelungen zur Kita-Finanzierung getroffen werden. Denn das bisherige System, in dem die Qualität der frühen Bildung von den finanziellen Möglichkeiten von Kommunen, Eltern und Trägern abhänge, sei nicht zukunftsfähig. Die Entscheidung, dass „mehr Geld ins System der Kinderbetreuung“ fließe, sei ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Der bayerische Ministerrat hatte am Dienstag beschlossen, unter anderem das Familien- und Krippengeld umzuorganisieren. So sollen Kinder in Bayern ab Januar 2026 zu ihrem ersten Geburtstag eine einmalige Leistung in Höhe von 3.000 Euro erhalten, statt wie bislang eine monatliche Auszahlung des Familiengeldes von 250 Euro vom 13. bis zum 36. Lebensmonat hinweg. Die andere Hälfte des bisherigen Gesamtbetrages von 6.000 Euro soll für den Ausbau von Kitaplätzen genutzt werden. Damit folgt die Staatsregierung einer jahrelangen Forderung der Opposition, mehr Geld in den Ausbau der Betreuung zu stecken und weniger direkt an die Eltern auszubezahlen.
Der evangelische Kita-Verband vertritt eigenen Angaben zufolge rund 700 Träger. Bayernweit gibt es mehr als 110.000 Plätze für Kinder in rund 1.600 evangelischen oder diakonischen Kita-Einrichtungen. (00/3461/13.11.2024)