Seit 2019 hilft die Wohnrauminitiative der katholischen Caritas Menschen, die auf dem regulären Wohnungsmarkt kaum Chancen haben. In sechs Jahren konnten auf dem Gebiet der Diözese Rottenburg-Stuttgart so fast 800 Wohnungen neu belegt werden, teilte der Caritasverband der Diözese am Montag in Stuttgart mit. 2.000 Menschen hätten inzwischen ein neues Zuhause gefunden, zuletzt eine alleinerziehende Frau aus Nigeria im Raum Ludwigsburg. Für sie sei die eigene Wohnung „wie ein Weihnachtsgeschenk“.
Die Caritas-Mitarbeiter akquirieren leer stehenden Wohnraum und vermitteln ihn weiter, oft tritt die Caritas als Zwischenmieterin auf. Für Vermieterinnen und Vermieter bietet das Modell Sicherheit, denn es gibt Mietgarantien und die neuen Mieter werden sozialpädagogisch begleitet. Seit 2019 wurde die Initiative aus dem kirchlichen Fonds „Bezahlbarer Wohnraum“ mit über acht Millionen Euro gefördert.
Laut Annette Holuscha-Uhlenbrock, Caritasdirektorin der Diözese Rottenburg-Stuttgart, müssen in Baden-Württemberg armutsgefährdete Menschen 44,8 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen, im Durchschnitt der Bevölkerung seien es 28,2 Prozent. Der Markt bezahlbarer Wohnungen bleibe klein, und viele Gruppen konkurrierten um dieselben Angebote. (3251/15.12.2025)