Kirchenzentrum in Lehnin feiert Richtfest

Im Jahr 2024 soll der Neubau des Kirchenzentrums Lehnin im Landkreis Potsdam-Mittelmark fertig sein. Nun wurde Richtfest in dem ökologisch modernen Gebäude gefeiert.

Lehnin im Kirchenkreis Mittelmark-Potsdam, Richtfest neues Kirchenzentrum
Lehnin im Kirchenkreis Mittelmark-Potsdam, Richtfest neues KirchenzentrumRainer Pilz

Die Musik ist schon von fern zu hören. Ein Posaunenchor intoniert Choräle des Lobens und Dankens. Nicht aus der altehrwürdigen Klosterkirche von Lehnin kommen wie gewohnt die Klänge, sondern sie begleiten das Richtfest für das Zentrum des Kirchenkreises Brandenburg-Mittelmark. Festlich und fröhlich soll gefeiert werden. Zuvor gab es aber lebhafte Diskussionen. Synodale fragten sich 2019, ob ein Neubau gerechtfertigt sei, vor allem wegen der hohen Kosten von vier Millionen Euro, die veranschlagt wurden.

Diskussionen im Vorfeld

Es gehörte eben viel Mut dazu, in einer schwierigen ökonomischen Zeit das umfangreiche Bauvor­haben anzusteuern. „Wegen der beengten räumlichen Verhältnisse in der Superintendentur war es unumgänglich, dass etwas Neues entstehen musste. Außerdem haben im Kirchenkreis seit 2012 drei Gemeindefusionen stattgefunden, bei denen die räumlichen Gegebenheiten jedoch nicht angepasst wurden“, sagt Beate Lindauer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises.

Schließlich stimmten die Synodalen einem Neubau zu. „Nach ausgiebiger Prüfung verschiedener Optionen fiel dann die Entscheidung für das Baugrundstück im Zentrum von Kloster Lehnin. Dort steht das alte Pfarrhaus, das sich im Besitz des Kirchenkreises befindet“, so Lindauer. Im Dezember 2022 fand der erste Spatenstich statt, im Frühjahr dieses Jahres wurde der Grundstein gelegt.

Funktionalität und Kommunikation

Jetzt ist das Richtfest für das Kirchenkreiszentrum gefeiert worden.  Oben auf dem Gerüst begrüßte Super­intendent Siegfried-Thomas Wisch Mitglieder aus Kirchengemeinden, Gäste der Kommune, des Land­kreises Potsdam-Mittelmark sowie Handwerker verschiedener Gewerke. Auch Kristóf Bálint, Generalsuperintendent im Sprengel Potsdam, war gekommen, um ein Grußwort zu sprechen.

Nachdem die Anwesenden dem launig-traditionellen Richtspruch von Olaf Hintze, Geschäftsführer der Holzbau Hintze GmbH in Brandenburg an der Havel, gelauscht hatten, klopfte Andrea Molkentin, Baupflegerin des Kirchenkreises, mit großem Schwung den letzten Nagel ins Dachgebälk.

Zentrum vereint alte und neue Architektur

Jetzt gehen die Bauarbeiten weiter. Das Kirchenkreiszentrum vereint alte und neue Architektur, das ehemalige Pfarrhaus mit dem neuen Gebäude. Beate Lindauer sagt, dass sich künftig auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wesentlich verbessert werden. Dabei helfen die heutigen Anforderungen an Funktionalität und Kommunikation. Neben den Büros sind Räume für Besprechungen und Veranstaltungen mit einer Fläche von 780 Quadratmetern vorgesehen. Ein großer Saal mit sakralem Charakter kann für gottesdienstliche Feiern aber auch für verschiedene Festlichkeiten genutzt werden. Das Diakonische Werk Bad Belzig/Lehnin wird im neuen Haus ebenfalls seine Heimstatt finden.

Der Brandenburger Architekt Achim Krekeler lobte in seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis und versprach, dass eine Fertigstellung bis Sommer 2024 möglich sei. Der Bauentwurf, der 2019 den Architekturwettbewerb gewann, sei ein Prototyp und zeichne sich durch Energieeffizienz und Nachhaltigkeit aus, so Krekeler.

Superintendent Wisch freut sich, dass in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres das Zentrum nicht nur ein Ort der Verwaltung sein wird, sondern vor allem einer, an dem sich die Gemeinden und ihre Gäste begegnen können. Die 4,4 Millionen Euro, die das Zentrum nun kostet und durch den Kirchenkreis sowie Fördermittel finanziert wurden, seien gut angelegt.