Hamburg kommt dem Kirchentag 2029 näher
Der Kirchentag 2029 in Hamburg ist ein großes Stück wahrscheinlicher geworden. Nach der Nordkirche hat der Senat seine Zustimmung gegeben. Jetzt ist der Kirchentag selbst am Zug.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) 2029 soll in Hamburg stattfinden. Die Landessynode der Nordkirche habe das bereits im Februar beschlossen, der Hamburger Senat habe seinen Beschluss dazu jetzt gefällt, wie Senatspressestelle und Nordkirche mitteilten. Der DEKT findet seit 1949 in wechselnden Städten statt, seit 1957 alle zwei Jahre. Zehntausende Menschen aus dem In- und Ausland sowie aus unterschiedlichen Konfessionen und Religionen kommen dabei zusammen.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt erklärte laut Mitteilung der Nordkirche in einer ersten Reaktion: „Wir freuen uns sehr über diesen heutigen Beschluss des Senates und die breite Unterstützung der Freien und Hansestadt Hamburg.“ Der Kirchentag biete die Möglichkeit, zentrale Themen des Glaubens, der Gesellschaft und der Zukunft zu diskutieren und dabei Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus zu verbinden. „Unsere Ost und West verbindende Kirche bietet dazu den idealen Kontext, um den so notwendigen wie wichtigen Austausch über alle bestehenden Unterschiede hinweg zu ermöglichen und dabei Vielfalt als Bereicherung wertzuschätzen.“ Es brauche den Kirchentag heute mehr denn je.
Kirchentag fällt mit Jahrestag der Stadtordnung zusammen
Der Kirchentag im Jahr 2029 falle zusammen mit dem 500. Jahrestag der im Jahr 1529 vom Rat der Stadt Hamburg angenommenen Stadt- und Kirchenordnung des Reformators Johannes Bugenhagen, informierte die Senatspressestelle. Im Rahmen des DEKT könnte dieses Jubiläum angemessen begangen werden.
Die Stadt- und Kirchenordnung habe eine große Bedeutung für die Entwicklung Hamburgs und die Reformation in Norddeutschland gehabt, hieß es. Mit ihren religions-, bildungs- und sozialpolitischen Reformen habe sie den Weg Hamburgs aus dem Mittelalter in die Moderne geebnet. Die Kirche sei zu einer von bürgerschaftlichen Gremien selbst verwalteten Institution geworden. Zudem habe sich Hamburg durch die Ereignisse des Jahres 1529 von externen kirchlichen Autoritäten emanzipiert und seine städtische Unabhängigkeit gestärkt.
In Hamburg war der Kirchentag zuletzt 2013 unter dem Motto „Soviel Du brauchst“ zu Gast. Davor war er 1995, 1981 und 1953 in der Hansestadt. Aber auch in der damaligen DDR fanden Kirchentage statt, so 1986 in Neustrelitz unter dem Motto „Ich bin der Herr, dein Gott“ oder 1983 in Rostock unter dem Motto „Vertrauen wagen“.
Kirchentag: Formale Einladung steht aus
Formal wird die Einladung laut Nordkirche nun auf einer gemeinsamen Sitzung der Kirchenleitung und des Hamburger Senats ausgesprochen. Sobald diese formelle Einladung beim Büro des DEKT eingegangen ist, werde der Kirchentag voraussichtlich im Oktober über eine Annahme der Einladung entscheiden.
Der nächste DEKT wird vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover gefeiert. Im Jahr 2027 soll der Kirchentag in Düsseldorf stattfinden.