Die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz hat anlässlich des Ergebnisses der Bundestagswahl die Parteien zur verantwortungsvollen Zusammenarbeit für das Wohl des Landes aufgerufen. „Die Menschen setzen auf die Demokratie. Mit Sorge erfüllt mich, dass jede fünfte Stimme an eine populistische Partei ging. Umso wichtiger ist eine stabile Regierung in einer instabilen Welt“, sagte Tietz am Sonntagabend in Darmstadt. Viele Bürgerinnen und Bürger sehnten sich nach Orientierung und Hoffnung, nach äußerer und innerer Sicherheit.
Die biblische Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute“ (1. Thessalonicher 5,21) könne auch ein Wunsch an die neu gewählten Abgeordneten des Bundestags sein, sagte die Kirchenpräsidentin. „Sie müssen in ihrem Amt nüchtern prüfen, was für die Menschen und unsere menschliche Gemeinschaft gut ist.“ Aus christlicher Perspektive reiche es dafür nicht aus, Mehrheiten zu bilden. Gut werde politisches Denken und Handeln, wenn es sich für den Schutz der Würde aller Menschen, für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit einsetze und dem Zusammenhalt der Gesellschaft diene. Kirche und Diakonie wollten an diesem Ziel weiter mitarbeiten.