Kirchenparlament verabschiedet Etat von 742 Millionen Euro

Die evangelische Landeskirche Hannovers will im kommenden Jahr mit einem Haushalt in Höhe von 742 Millionen Euro wirtschaften. Die Landessynode, das Kirchenparlament, verabschiedete am Freitag in Hannover zum Abschluss seiner Herbsttagung einen entsprechenden Etat. Gegenüber dem Haushalt für das laufende Jahr 2024 in Höhe von 729 Millionen Euro steigen die geplanten Ausgaben um 13 Millionen Euro an. Beschlossen wurde ein Doppelhaushalt für 2025 und 2026, für beide Jahre legt die Kirche ähnliche Zahlen zugrunde.

Dabei rechnet die Landeskirche für 2025 mit Einnahmen von 726 Millionen Euro. Um den Haushalt auszugleichen, muss sie auf Finanzerträge aus den Rücklagen zurückgreifen. Insgesamt würden die Spielräume enger, sagte Finanzchef Fabian Spier. Erstmals seit langer Zeit seien die Einnahmen aus der Kirchensteuer rückläufig. „Wir werden lernen müssen, finanziell tiefer zu fliegen.“

Rund 89 Prozent der erwarteten Einnahmen stammen aus der Kirchensteuer, das sind 643 Millionen Euro. Hinzu kommen Zuschüsse, Umlagen, Staatsleistungen oder Kollekten. Die Ausgaben fließen zum größten Teil in die Bezahlung des Personals. Tarifsteigerungen gingen nicht spurlos am Haushalt vorüber, betonte Spier. „Die Luft wird dünner, wir fahren stärker an der Kante des finanziell Machbaren.“

Trotz der schwieriger werdenden Finanzlage wolle die Landeskirche zugleich Schwerpunkte setzen, betonten Spier und die Vorsitzende des Finanzausschusses der Synode, Marie-Luise Brümmer. So sollen 2,8 Millionen Euro in eine Fundraising-Initiative fließen. Das Geld soll den 47 Kirchenkreisen in den Regionen helfen, professionelle Spendensammler anzustellen und auszubilden und so unabhängiger von den rückläufigen Kirchensteuern zu werden. Ein guter Fundraiser spiele ein Mehrfaches dessen ein, was seine Anstellung koste, hieß es.

Zudem will die Kirche mehr Geld in die Kommunikation mit ihren Mitgliedern investieren, um Austritten entgegenzuwirken. Die hannoversche Landeskirche ist mit rund 2,2 Millionen Mitgliedern in 1.219 Gemeinden zwischen Harz und Nordsee die größte evangelische Landeskirche in Deutschland.