Synode stimmt für Fortbestand des Frankfurter Bibelmuseums

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat für eine Fortsetzung der Unterstützung für das Bibelhaus Erlebnismuseum in Frankfurt am Main gestimmt. Die Delegierten folgten am Donnerstag in Frankfurt mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Kirchenleitung, ab dem Jahr 2025 einen jährlichen Zuschuss von 300.000 Euro zu zahlen und die Direktorenstelle als Pfarrstelle beizubehalten. Die bisherigen Kirchenzuschüsse von 400.000 Euro im Jahr waren bis 2024 befristet. Der Beschluss bedeutet eine Kürzung des jährlichen Zuschusses um 100.000 Euro, rechnet aber die Direktorenstelle nicht in den Zuschuss ein. Damit ist der Fortbestand des Hauses gesichert. Dessen gesamtes Budget beträgt bisher rund 680.000 Euro.

Das Bibelhaus Erlebnismuseum hatte zuvor ein neues Konzept mit einer Konzentration auf die bibelpädagogische Arbeit vorgelegt. In der Vergangenheit hatte das Haus auch prominente Ausstellungen gezeigt. Das Museum soll jetzt noch stärker zu einem Lernort werden, der die biblischen Wurzeln von Kultur, Zivilisation und Religionen aufzeigt und zum interreligiösen Verständnis beiträgt. Die Besucherzahl nähere sich wieder der Marke von jährlich 20.000 wie vor der Pandemie, sagte Oberkirchenrat Sönke Krützfeld. Das Museum werde von Gruppen aus allen Schularten, Kindergottesdienst und Konfirmationsunterricht sowie von interreligiösen Gruppen genutzt.

Vor drei Jahren drohte dem Museum bereits das Aus: Die Kirchenleitung hatte im November 2020 der Synode vorgeschlagen, den damaligen Zuschuss in Höhe von jährlich 616.500 Euro aus Spargründen Ende 2024 komplett einzustellen. Pläne von 2018, für mehr als 30 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren ein neues Museum zu errichten, hatte die Synode zuvor aus Kostengründen abgelehnt. Die Synode einigte sich auf den Kompromiss, den Zuschuss ab 2025 auf 300.000 Euro verringert weiterzuzahlen, wenn die Frankfurter Bibelgesellschaft als Träger ein neues Finanzierungskonzept vorlege. Daneben stand die Pfarrstelle des Direktors weiter auf der Streichliste, von der die Synode sie jetzt wieder heruntergenommen hat.

Das 2003 in einer ehemaligen Kirche am Frankfurter Museumsufer eröffnete Bibelhaus Erlebnismuseum ist nach eigener Darstellung das einzige Bibelmuseum in Deutschland, das die Welt der Entstehung der Heiligen Schrift vom 2. Jahrhundert vor Christus bis zum 2. Jahrhundert nach Christus anhand von originalen archäologischen Funden erklärt. Es zeigt die Überlieferung, Lebenswelt und aktuelle Bedeutung der Bibel mit Funden, thematischen Inszenierungen, vielen Mitmach-Elementen und Sonderausstellungen.