Kirchenleiter: Stern von Bethlehem steht über Katastrophen

An Weihnachten zeigt sich nach Ansicht des kommissarischen Leiters der Evangelischen Kirche von Westfalen Gottes „himmelweite, abgrundtiefe“ Liebe. „Über der heillosen Welt der Krisen und Katastrophen steht seitdem der Stern von Bethlehem“, so der Theologische Vizepräsident der Kirche, Ulf Schlüter, in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft.

Schlüter blickt auf die Kriege in Israel und der Ukraine sowie den auch hierzulande wachsenden Antisemitismus. Der Ausdruck „Krisenmodus“, der zum Wort des Jahres gekürt wurde, passe zur Zeit und leider auch zur Kirche. „Die Kirche ist so wenig heil wie die Welt. Schon weil es Menschen sind, die sie gestalten. Und dass die Krise keineswegs katholisch ist, haben die letzten Wochen ein für alle Mal gezeigt. Wir müssen uns den Krisen stellen.“

Schlüter leitet die Evangelischen Kirche von Westfalen nach dem Rücktritt von Annette Kurschus als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen übergangsweise. Kurschus hatte Ende November ihre Spitzenämter als westfälische Präses und als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) niedergelegt. Ihr wird vorgeworfen, über Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens gegen einen Kirchenmitarbeiter informiert gewesen zu sein, diese aber nicht gemeldet zu haben.