Kirchenkreis Dortmund ruft zu Mahnwache „Kirche für Demokratie“ auf

Der Kirchenkreis Dortmund ruft für Freitag zu einer Mahnwache unter dem Titel „Kirche für Demokratie“ in Dortmund auf. Anlass ist der 90. Jahrestag der ersten „Bekenntnissynode“ in Dortmund, wie der Kirchenkreis am Montag mitteilte. Die Bekenntnissynode habe sich öffentlich vom nationalsozialistischen Staat abgegrenzt. Das Widerstehen von damals sei auch heute wieder nötig, erklärte der Kirchenkreis.

Nach dem erfolgreichen, jahrelangen Kampf gegen die Nazis in der Stadt erlebe Dortmund das Erstarken der Rechtspopulisten und der sogenannten Alternative für Deutschland, erklärte der Kirchenkreis weiter. Spätestens seit dem Geheimtreffen im November 2023 in Potsdam sei klar, dass mit einer „Remigration“, wie sie von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten gefordert wird, Deportation gemeint sei. „Kirche kann da nicht abseitsstehen“, erklärte der Kirchenkreis. Der Glaube an die Würde eines jeden Menschen und die Sorge um die Demokratie forderten Engagement.

An der Mahnwache am Freitag von 16 bis 17 Uhr vor der Reinoldikirche beteiligen sich unter anderem die Superintendentin des Kirchenkreises, Heike Proske, der Kirchenhistoriker Norbert Friedrich und Pfarrer Friedrich Stiller vom Referat Gesellschaftliche Verantwortung des Kirchenkreises sowie Mitglieder der Arbeitsgruppe Christen gegen Rechtsextremismus.

Am 16. März 1934 wurde in Dortmund die erste „Bekenntnissynode“ in Deutschland gegründet, wie der Kirchenkreis mitteilte. Seitdem sei der Begriff vielfach aufgegriffen worden, vor allem bei der wichtigen Bekenntnissynode zu Barmen im Mai 1934. Die Evangelische Kirche in Westfalen habe sich damit öffentlich vom nationalsozialistischen Staat abgegrenzt und verhindert, dass die sogenannten „Deutschen Christen“ das nationalsozialistische Führerprinzip in die Kirche einführten.