Christlicher Antijudaismus als Vorläufer des Antisemitismus: Kirchen in Nordrhein-Westfalen thematisieren antijüdische Darstellungen an und in Kirchengebäuden – “Bilder, die verheerende Wirkung haben können”.
Die großen christlichen Kirchen in Nordrhein-Westfalen wollen sich der Aufarbeitung von christlichem Antijudaismus stellen. “Uns wird zunehmend bewusst, dass der christliche Antijudaismus dem modernen Antisemitismus einen fruchtbaren Boden bereitet hat”, erklärten die die fünf katholischen Bistümer und drei evangelischen Landeskirchen von NRW in einem Grußwort an die jüdischen Gläubigen am Montag. Anlass ist das jüdische Neujahrsfest “Rosch Haschana”, wie das Erzbistum Köln mitteilte.
“Wir machen uns voneinander oft falsche Bilder, die verheerende Wirkung haben können”, schrieben die Kirchenvertreter im Grußwort. Um für die Folgen falscher Bilder zu sensibilisieren, haben die Kirchen 2025 etwa gemeinsame Leitlinien zum Umgang mit antijüdischen Darstellungen an und in Kirchengebäuden veröffentlicht.
Mit dem Fest, das 2025 vom 22. bis 24. September stattfindet, beginnt nach jüdischer Rechnung das Jahr 5786. Das zweitägige Fest erinnert an den Bund zwischen Gott und Israel und leitet zehn Bußtage ein, die im Jom Kippur (Versöhnungstag), dem höchsten jüdischen Fest, gipfeln.