Kirchen in der Pfalz setzen Zeichen gegen rechte Extremisten

Vor dem Speyerer Dom sind die ersten Fahnen der evangelisch-katholischen Kampagne “Aufstehen für Menschenwürde und Demokratie” gehisst. Kirchenpräsidentin und Bischof nutzen die Aktion zu einem Appell.

Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und der Speyerer Bischof Karl Heinz Wiesemann haben zum Widerspruch gegen Extremismus aufgerufen. Populisten versuchten heute, mit vermeintlich einfachen Lösungen auf komplizierte Probleme zu antworten, sagte Wüst am Freitag in Speyer. “Wir hören, dass von Freiheit geredet wird, aber nur die Freiheit mancher gemeint ist. Wir hören, dass es eben nicht um das Wohl des Nächsten, eines jeden Nächsten geht, sondern um Abwertung und Ausgrenzung.” Das sei mit dem christlichen Glauben unvereinbar, sagte die Kirchenpräsidentin.

Wiesemann sagte, extremistische Kräfte, vor allem am rechten Rand, versuchten, die Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaat zu zersetzen, das politische Klima zu vergiften und die Gesellschaft zu spalten. Christen setzten dem aber ein klares “Bekenntnis zur uneingeschränkten Würde jedes Menschen” gegenüber. Deutschland müsse ein “friedliches Land im Herzen eines geeinten Europas” bleiben.

Wüst und Wiesemann äußerten sich zum Start einer Kampagne des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz. Unter dem Leitwort “Aufstehen für Menschenwürde und Demokratie” sollen in der Pfalz entsprechende Fahnen gehisst werden. Angelaufen ist eine Postkarten- und Social-Media-Aktion. Gärten und Häuser sollen mit bunten Bändern als Zeichen für Vielfalt geschmückt werden.

Die Kampagne zielt auch auf die Kommunal- und Europawahlen am 9. Juni.