Kirchen: Hohe Wahlbeteiligung in Nordrhein-Westfalen ist ein Gewinn für die Demokratie

BIELEFELD/DETMOLD/DÜSSELDORF – Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen haben die gestiegene Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl als Gewinn für die Demokratie gewürdigt. „Sie verleiht dem Handeln des Parlaments eine solide Grundlage und bedeutet zugleich einen hohen Anspruch für die Gewählten“, erklärte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, in Bielefeld. Dietmar Arends, Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, bezeichnete die höhere Wahlbeteiligung als „einen erfreulichen Aspekt dieser Landtagswahl“. Von der neuen Landesregierung erwarte er, dass sie sich für soziale Gerechtigkeit einsetze, sagte Arends. Mit der bisherigen Landesregierung habe die Landeskirche gut zusammengearbeitet. „Das erwarte ich auch von der neuen Landesregierung.“
Zum Einzug der rechtspopulistischen AfD erklärte Arends, solange sich die rechtspopulistische Partei nicht von fremdenfeindlichen und rassistischen Inhalten sowie der Aushöhlung des Asylrechts distanziere, „ist sie für uns als Kirche nicht wählbar“.
Für den rheinischen Präses Manfred Rekowski zeigt die höhere Wahlbeteiligung, dass die Bürger sich wieder stärker zu Wort melden und politisch mitgestalten wollen. „Diese Entwicklung tut der Demokratie und dem Gemeinwesen gut“, sagte Rekowski.
Bei der Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland machten am Sonntag 65,2 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch, wie der Landeswahlleiter am Montagmorgen mitteilte. Bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2012 hatten 59,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. epd