Kirchen gratulieren Stephan Weil zum Wahlsieg

Mit großer Mehrheit hätten viele Menschen die demokratische Mitte gestärkt. Landesbischof Meister hofft auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Kirchen.

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Hannover/Oldenburg. Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben dem Gewinner der Landtagswahl in dem Bundesland, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), zu seinem Wahlsieg gratuliert. „Insgesamt haben die Menschen in Niedersachsen auch bei dieser Wahl mit sehr großer Mehrheit die demokratische Mitte gestärkt, und dafür bin ich dankbar“, sagte der Ratsvorsitzende der Konföderation aus fünf Landeskirchen, der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit.

„Gleichzeitig muss es uns alle beunruhigen, dass die Zahl der Menschen wächst, die bewusst nicht wählen oder die ihre Stimmen politischen Kräften geben, die das demokratische und soziale Miteinander der Menschen in Niedersachsen absichtlich untergraben“, fügte er hinzu. „Als niedersächsische Kirchen hoffen wir auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit auch mit der neuen Landesregierung“, betonte Adomeit. „Mit ihr und den gesellschaftlichen Verbänden und Initiativen wollen wir alles daran setzen, die großen Herausforderungen in den nächsten Monaten und Jahren zu bewältigen.“

Soziale Nöte

Auch der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover gratulierte Stephan Weil, der SPD und den Grünen als Wahlsiegern. Im überwiegend fairen und sachlichen Wahlkampf sei deutlich geworden, wie wichtig politisches Reden und Handeln sei, das sich konkret auf die sozialen Nöte und die ungewissen Perspektiven der Menschen beziehe, sagte der Bischof. „Dafür bin ich allen demokratischen Parteien dankbar.“

Bischof Thomas Adomeit (Archiv)
Bischof Thomas Adomeit (Archiv)Jens Schulze / epd

Meister sagte, er wünsche sich, dass die Kirchen für die künftige Landesregierung wichtige Partner blieben und die Zusammenarbeit weiter gesucht und verstärkt werde. „Sie übernehmen für die Bewältigung der aktuellen Krisen wichtige Aufgaben.“ Der Zusammenhalt des pluralen Gemeinwesens gelinge nur durch Institutionen und Bewegungen, die konsensorientiert tragfähige Lösungen vor Ort förderten und umsetzten. Zur Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen gehören die lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer.

Bei der Landtagswahl ist die SPD trotz Stimmenverlusten mit rund 33,4 Prozent als stärkste Kraft hervorgegangen. Große Zugewinne erzielten die Grünen, die auf 14,5 Prozent kommen. Beide Parteien können die neue Landesregierung bilden. Der bisherige Koalitionspartner CDU verlor Stimmen und wurde mit 28,1 Prozent zweitstärkste Partei. Die AfD legte deutlich zu und kommt auf 10,9 Prozent. Die FDP schaffte es mit 4,7 Prozent nicht in den Landtag. (epd)