Kirche: Schweizer Suizid-Kabine ist gefährlich
Die Verwendung des neuen Suizid-Geräts “Sarco” hat international für Schlagzeilen gesorgt. Nun hat sich die katholische Kirche zu der umstrittenen Methode geäußert.
Nach dem aufsehenerregenden Einsatz einer Suizid-Kabine in der Schweiz haben sich die katholischen Bischöfe des Landes besorgt geäußert. Er halte das Verfahren für gefährlich, weil keine ärztliche Beurteilung notwendig sei, sagte der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, dem Portal kath.ch. “Das erleichtert den Zugang zum Suizid zu sehr”, kritisierte der Bischof von Basel. Er fügte hinzu: “Ich hätte die suizidwillige Person in die Richtung der Palliativpflege orientiert.” Die rechtliche Beurteilung des Falls liege aber in den Händen der staatlichen Justiz.
Die neuartige Suizid-Kabine “Sarco” war nach Angaben der Schweizer Polizei nahe einer Waldhütte unweit der deutschen Grenze eingesetzt worden. In der Kapsel befand sich laut Medienberichten eine 64-jährige US-Bürgerin, die unter “schwerer Immunschwäche” litt. Mehrere Personen wurden festgenommen. Gegen sie wird wegen “Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord” ermittelt. Bei Verurteilung droht ihnen eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Die tote Person wurde zur Obduktion ins Institut für Rechtsmedizin nach Zürich gebracht.
“Sarco”: Stickstoff per Knopfdruck
Es handelt sich um den ersten bekannten Einsatz der umstrittenen Kabine in der Schweiz. Man kann sich hineinlegen und per Knopfdruck selbst die Zuleitung von Stickstoff auslösen.
Suizidbeihilfe ist in der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Es gibt mehrere Organisationen, die entsprechende Dienste anbieten. Das Gerät “Sarco” betrachten die Schweizer Behörden indes als nicht rechtskonform.
Wenn Sie Suizidgedanken haben oder bei einer anderen Person wahrnehmen: Kostenfreie Hilfe bieten in Deutschland der Notruf 112, die Telefonseelsorge 0800 111 0 111 und das Info-Telefon Depression 0800 / 33 44 5 33.