Kirche ruft vor G20-Gipfel zu gewaltfreiem Eintreten für Frieden auf

HAMBURG – Vor dem G20-Gipfel in Hamburg hat die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs zum gewaltfreien Eintreten für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung aufgerufen. „Bleiben Sie gelassen in diesen aufgeregten Tagen – das gilt vor allem für die Gipfeltage hier in Hamburg. An allen anderen Tagen aber gilt: Lassen Sie sich bitte aufregen von der Gelassenheit der Welt angesichts von Unrecht und Gewalt", heißt es in einem Schreiben an alle Gemeinden im Sprengel Hamburg und Lübeck.
Fehrs verwies darauf, dass zahlreiche kirchliche Akteure Veranstaltungen im Vorfeld und friedliche Aktionen während des G20-Gipfels planten. „Sie arbeiten eng mit Organisationen der Zivilgesellschaft zusammen, um zentrale Themen wie die Stärkung der UN-Strukturen oder den Einsatz für einen umfassenden Staaten-Entschuldungsmechanismus mit klaren Positionen zu vertreten“, so die Bischöfin der evangelisch-lutherischen Nordkirche.
Sie dankte den Mitgliedern des ökumenischen „Kirchlichen Bündnisses zum G20-Gipfel“, die seit Mai mehr als 50 Veranstaltungen zu den Themen des G20-Gipfels angeboten hätten und auf dem alternativen „Gipfel für internationale Solidarität“ Podien anbieten wollen. „Die Kirche ist eine wichtige Stimme innerhalb der Zivilgesellschaft“, so Fehrs.
Auch Kundgebungen und Demonstrationen seien „Ausdruck einer lebendigen Demokratie, die Teilnahme daran ist ein Grundrecht“, unterstrich die Theologin. Dabei gelte: „Nur gewaltfrei kann man glaubwürdig für Frieden und Gerechtigkeit eintreten. Als Kirche verurteilen wir ausdrücklich jeden Aufruf zum Hass und zur Gewalt.“ Christen sollten auch auf die Kraft des Gebets vertrauen. „Wir beten auch für die Regierenden – in dem Bewusstsein, dass sie genauso vergebungsbedürftige und fehlbare Menschen sind wie wir selbst.“ Zum Start des G20-Gipfels ist ein 24-Stunden-Gebet geplant. Kirchengemeinden sind dazu aufgerufen, Friedensandachten zu halten. UK/KNA

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