Kirche Oldenburg setzt Fokus auf Klimaschutz

Das bisherige Konzept ist fast zehn Jahre alt. Ein neues Gesetz wird gerade erarbeitet, kündigt Bischof Adomeit an. Das würde zu mehr Verbindlichkeit führen.

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Oldenburg. Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit hat ein stärkeres Engagement seiner Kirche in Fragen des Klimaschutzes angekündigt. Derzeit werde ein Klimaschutz-Gesetz erarbeitet, das vielleicht schon im Mai von der Synode verabschiedet werde, sagte er im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Das bedeutet eine sehr große Verbindlichkeit für unsere kirchlichen Ebenen, die weit über Konzepte oder Appelle hinausgehen. Ein Gesetz kann eingeklagt werden.“

Das bisherige Klimaschutz-Konzept der oldenburgischen Kirche sei damals „mutig“ gewesen, mittlerweile aber bald zehn Jahre alt, sagte Adomeit, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist. Um den CO2-Aussstoß zu senken, müsse sich die Kirche vor allem um ihre Gebäude kümmern. Insbesondere die schlecht gedämmten Gemeinde- und Pfarrhäuser bereiteten Sorgen, sagte Adomeit. „Ich glaube, wir stehen da mit Blick auf unser kirchliches Handeln vor sehr großen Herausforderungen.“

„Eine Frage der Haltung“

Klimaneutralität sei zudem eine Bildungsaufgabe. „Es ist eine Frage der Haltung und davon, wie wir den Klimaschutz ganz selbstverständlich in den Alltag integrieren“, erläuterte Adomeit. Die Gemeinden müssten sich überlegen, wie das Thema beispielsweise im Konfirmanden-Unterricht oder im Seniorenkreis verankert werden kann.

Bischof Thomas Adomeit
Bischof Thomas AdomeitJens Schulze / epd

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg habe bereits erste Schritte unternommen, sagte der Bischof. So sei das Bildungshaus in Rastede vor einigen Jahren mit modernster Klimaschutz-Technik gebaut worden. Außerdem sei nahezu die komplette Flotte an Dienstfahrzeugen abgeschafft worden. Dem Bischof steht ab sofort ein Elektro-Auto als Dienstwagen zur Verfügung. Weiter werde gerade eine Vereinbarung geschlossen, mit der Mitarbeitende sowie Pastorinnen und Pastoren Fahrräder oder E-Bikes günstig leasen können.

„Wir dürfen und wollen unser Engagement für den Klimaschutz aber nicht nur auf unsere oldenburgische Region begrenzen“, mahnte Adomeit. Durch Corona sei der Blick sehr verengt worden. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht so mit uns selbst beschäftigen, dass wir den Blick überhaupt nicht mehr wo anders hinwenden.“

Gottesdienst mit „Brot für die Welt“

Dabei setze die oldenburgische Kirche auf Vernetzung, betonte Adomeit. So sei zum Beispiel Anfang des neuen Jahres ein Aktionstag zu fairer Ernährung mit der Norddeutschen Mission geplant. Außerdem werde die Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ auf Einladung der oldenburgischen Kirche am ersten Advent 2022 in Oldenburg ihre bundesweite Spendenaktion mit einem Fernsehgottesdienst starten. (epd)