Kirche kann und will nicht so bleiben, wie sie ist

Durch rasante Veränderungen in der Gesellschaft sind Gemeinden und kirchliche Einrichtungen immer wieder neu herausgefordert, ihre Inhalte und Arbeitsformen zu überprüfen, ihre Arbeit neu auszurichten und Schwerpunkte zu setzen. Pfarrstellen können nicht wie gewohnt besetzt werden, für Gebäude müssen neue Konzeptionen gefunden werden, multiprofessionelle Teams erproben eine andersartige Aufgabenverteilung, auch die neue doppelte Buchführung (Neues kommunales Finanzmanagement = NKF) bringt für Kirche neue Herausforderungen mit sich.
Die Einsicht wächst, dass kirchliche Arbeit aktiv gestaltet sein will und nicht einfach nur verwaltet werden kann. So sind die Gemeinden und Einrichtungen herausgefordert, das sich verändernde Umfeld wahrzunehmen, die Arbeit strategisch neu aufzustellen und bewusst Innovationen anzustoßen. Kirche und kirchliche Einrichtungen brauchen deshalb Entwicklungspartner, die ihnen helfen, neue Sichtweisen einzunehmen und die Zukunft proaktiv zu gestalten.
Gemeindeberatung bietet hierzu ein Beratungsformat an, bei dem Gremien, Teams und Einzelpersonen die Themen der Organisationsentwicklung angehen und bearbeiten. Die Beraterinnen und Berater verstehen sich als Entwicklungspartner, um die Beratungsnehmenden ins Gespräch zu bringen und ihnen einen strukturierten Prozess mit kreativen Methoden anzubieten, um schwierige Sachverhalte zu klären und Entscheidungen vorzubereiten. Die Gemeindeberaterinnen und Gemeindeberater achten darauf, dass die Organisation als Ganzes von dem Prozess profitiert und sich weiterentwickeln kann. Der Beratungsansatz ist systemisch und setzt kontextsensibel bei den Wünschen der Beratungsnehmenden an. Er ist ressourcen- und lösungsorientiert.
Damit die gleichbleibend hohe Anzahl der Anfragen nach Beratung weiter bewältigt werden kann, sucht die Geschäftsstelle der Gemeindeberatung Menschen, die sich für die Beratung qualifizieren. Angesprochen sind Pfarrerinnen und Pfarrer, kirchliche Mitarbeitende und Ehrenamtliche mit Leitungserfahrung in kirchlichen Gruppen. Eine gute regionale Mischung von Haupt- und Ehrenamtlichen, von Frauen und Männern ist erwünscht.
Die angebotene Weiterbildung wendet sich an Mitarbeitende in Kirche und Diakonie mit dem Ziel, sie in der systemischen Organisationsberatung zu befähigen. Sie vermittelt Kompetenzen und Beratungserfahrung, um Gremien in ihren Klärungs-, Entwicklungs- und Veränderungsprozessen zu unterstützen. Die Weiterbildung schließt nach drei Jahren mit einer Zertifizierung in Gemeindeberatung und systemischer Organisationsberatung nach Standards der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ab. Sie zeichnet sich durch die Verschränkung von Theo­rievermittlung und -reflexion mit Selbsterfahrung, Beratungspraxis und Supervision aus. Sie beinhaltet:

• 180 Theoriestunden in sechs Wochenkursen und drei
Studientagen

• Lektürestudium

• 60 Gruppensupervisionsstunden

• Beratungserfahrung im Junior-Senior-Modell von zwei Kurz-und zwei Langzeitberatungen

• Facharbeit

• Abschlusskolloquium

Der Orientierungskurs zur Weiterbildung „Gemeinde systemisch verstehen“ findet vom 8. bis 12. April 2019 in Haus Meedland auf der NordseeinselLangeoog statt. Hier werden die Teilnehmenden in die Ziele und Arbeitsweisen der Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung eingeführt und erhalten einen Überblick über die gesamte Weiterbildung.
Die Kosten betragen insgesamt 4260 Euro und haben einen Ausbildungswert von 5700 Euro. Die Geschäftsstelle der Gemeindeberatung in Dortmund berät gerne, welche Zuschussmöglichkeiten bestehen.

Kontakt für Interessenten sowie weitere Informationen zur Weiterbildung in Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung: Geschäftsstelle der Gemeindeberatung im Amt für missionarische Dienste, Olpe 35, 44135 Dortmund, Telefon (02 31)  54 09 62, E-Mail: gemeindeberatung@amd-westfalen.de.