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Kirche in Zerbst soll historische Glocke zurückerhalten

In den Turm der St.-Bartholomäi-Kirche in Zerbst in Sachsen-Anhalt soll eine historische Glocke zurückkehren. Wie die Evangelische Landeskirche Anhalts am Montag in Dessau-Roßlau mitteilte, soll die Glocke aus dem Jahr 1441, die zum historischen Geläut der Kirche gehört, in den Niederlanden saniert und im Anschluss wieder im „Dicken Turm“ von St. Bartholomäi montiert werden.

Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung unterstützt laut Landeskirche gemeinsam mit der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld dieses Vorhaben. Am 14. August werde dafür die schriftliche Fördermittelzusage feierlich übergeben, hieß es.

Das historische Geläut der Stiftskirche ist den Angaben zufolge im Zweiten Weltkrieg mit Teilen des Turms zerstört worden. Seit den 1960er-Jahren diene ein Eisenhartguss-Geläut als Ersatz. Die letzte vom historischen Geläut beschädigt erhaltene Glocke sei auf dem zur Gemeinde gehörenden Frauentorfriedhof provisorisch montiert. Sie habe den Nominalton b² bei einem Durchmesser von 488 Millimetern und einem Gewicht von rund 100 Kilogramm, hieß es.

Gemeinsam mit dem vierstimmigen Bronzegeläut, das eine Kirchengemeinde aus Gelsenkirchen übernommen hatte, soll sie nun wieder im „Dicken Turm“ erklingen, hieß es. Mithilfe moderner 3D-Technik werde im Schweißwerk Royal Eijsbouts in Assen (Niederlande) eine neue Krone gegossen und an die Glocke geschweißt.

Der im 13. Jahrhundert auf dem höchsten Punkt in Zerbst errichtete Turm war den Angaben zufolge Teil der Wehranlage des Burgbereiches. Ab 1432 habe er als Glockenturm der benachbarten Hof- und Stiftskirche St. Bartholomäi gedient.