Kirche baut auf Friedhof Haus zum Trauern und Kaffeetrinken

Die Kirche muss da sein, wo die Menschen sie brauchen – egal, ob katholisch oder nicht. Davon ist Kardinal Reinhard Marx überzeugt. Daher gibt es nun auf dem Münchner Ostfriedhof ein neues Zentrum mit Seelsorge und Cafe.

Die Erzdiözese München und Freising schafft am Münchner Ostfriedhof für 12,5 Millionen Euro ein neues offenes Angebot für trauernde Menschen. Kardinal Reinhard Marx wird das Trauerpastorale Zentrum am 16. Juli segnen und damit offiziell eröffnen, wie das Erzbistum am Dienstag mitteilte. Trauernde sollen begleitet und gestärkt werden beim Abschied von einem geliebten Menschen. Seelsorgerinnen und Seelsorger der Erzdiözese böten ihren Beistand an, unterstützt von Ehrenamtlichen. Friedhofsbesucher könnten in einem Cafe einkehren. Dieses stehe auch für Trauerfeiern zur Verfügung.

Beim jüngsten Jahresempfang der Erzdiözese hatte Marx betont, Kirche müsse da sein, wo die Menschen sie bräuchten. Dazu gehöre auch, Trauernden beizustehen. Das neue Zentrum sei für alle offen. Wer aus der Kirche ausgetreten sei, sei weiter Christ. Für Menschen auf dem Friedhof da zu sein, das könne kein Staat und keine Stadt, “das kann nur die Kirche machen”, betonte der Kardinal.

Zu finden ist das Zentrum unmittelbar nach dem Eingang an der Sankt-Martin-Straße (S-Bahn-Station), wie es heißt. Entworfen wurde es von den Architekten Lehmann, Tabillion & Castorph. Die Innenarchitektin und Künstlerin Barbara Fuchs habe im Inneren für ein besonderes gestalterisches Element gesorgt. Dabei handle es sich um eine drei Stockwerke durchbrechende Lichtvertikale, die Trauer und Wandel veranschaulichen soll.

Insgesamt verfügt der Bau laut Angaben über eine Bruttogeschossfläche von rund 1.500 Quadratmetern. Die Gastronomie sei an den Münchner Inklusionsbetrieb Conviva/Cooperative Beschützende Werkstätten verpachtet.