Kirche äußert sich über ehemaligen DDR-Gefängnispfarrer

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) wird am Sonntag in einem Gottesdienst „eine Erklärung der Kirchenleitung“ über die Tätigkeit eines ehemaligen DDR-Gefängnisseelsorgers vorstellen. Zu dem Gottesdienst in der Berliner St. Marienkirche werden der Berliner Bischof Christian Stäblein und die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Maria Nooke, erwartet, teilte die EKBO mit.

Der Gefängnisseelsorger Eckart Giebeler (1925-2006) soll demnach Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS) gewesen sein. Für einen solchen Gottesdienst und ein Wort der Kirche hätten sich ehemals politisch Verfolgte eingesetzt, die während ihrer Haftzeit Begegnungen mit ihm hatten, hieß es. Sie hätten die Erwartung geäußert, dass sich die Kirche zu seinem Verhalten sowie zu ihrer eigenen Rolle positioniert und das Versagen bekennt. Die Betroffenen seien wie alle Opfer des SED-Regimes sowie Angehörigen und Interessierten zu dem Gottesdienst eingeladen.

Daran wird den Angaben zufolge auch Marie Anne Subklew-Jeutner, die Autorin einer Studie über den Fall des Gefängnisseelsorgers, teilnehmen. Deren wissenschaftliche Forschung habe maßgeblich zur Auseinandersetzung der heutigen Kirchenleitung mit den Zusammenhängen, Folgen und Auswirkungen der Tätigkeit Giebelers beigetragen, hieß es weiter.