Kinder vom Bullenhuser Damm: Bundesverdienstkreuz für Barbara Hüsing

Die Hamburgerin Barbara Hüsing ist mit dem Bundesverdienstkreuz des Bundespräsidenten ausgezeichnet worden. Die Mitbegründerin der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm engagierte sich jahrelang für die Aufarbeitung des Schicksals von 20 jüdischen Jungen und Mädchen, die von den Nationalsozialisten für Experimente missbraucht und am 20. April 1945 in der Schule am Bullenhuser Damm ermordet wurden. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) überreichte die Auszeichnung am Montag im Hamburger Rathaus, wie die Sozialbehörde mitteilte.

Schlotzhauer: „Gerade in der heutigen Zeit, in der unsere Demokratie ins Wanken geraten ist, ist die Erinnerung an die Verbrechen der Nazis unerlässlich.“ Barbara Hüsing habe die Erinnerungskultur zu ihrem Lebenswerk gemacht. Die Rechtsanwältin habe in den 1970er Jahren mit ihrem Ehemann, dem inzwischen verstorbenen Journalisten Günther Schwarberg, das Verfolgungsschicksal der 20 ermordeten Kinder recherchiert. 1979 initiierte sie ein Treffen noch lebender Angehöriger zum Todestag der Kinder am Bullenhuser Damm, noch im selben Jahr wurde die Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm gegründet.

Hüsing war jahrelang ehrenamtliche Geschäftsführerin der Vereinigung und habe die Gedenkstätte maßgeblich mitentwickelt, hieß es. Seit 2011 erinnert eine Dauerausstellung an das Verbrechen. Durch die enge Einbeziehung von Angehörigen der ermordeten Kinder und die Zusammenarbeit mit Schulen habe die Vereinigung „Maßstäbe in der Erinnerungsarbeit gesetzt“, hieß es.