Artikel teilen:

Kinder können nur selten in Kommunen mitbestimmen

Wie wird der neue Spielplatz gestaltet? Wie werden Schulwege sicherer? Eine aktuelle Umfrage zeigt: Kinder werden an solchen Entscheidungen in Deutschland nicht so oft beteiligt.

Kinder und Jugendliche können in deutschen Kommunen laut einer Umfrage nur selten an Entscheidungen mitwirken, die sie betreffen. Bundesweit gaben nur 5 Prozent der befragten Minderjährigen an, dass dies häufig der Fall sei. Besser sieht es in den eigenen Familien aus, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks hervorgeht. Demnach gaben 57 Prozent an, in ihren Familien häufig mitbestimmen zu können. In Schulen sind es hingegen nur 29 Prozent und in Vereinen nur 24 Prozent. Von den Kindern und Jugendlichen, die Freizeiteinrichtungen wie Jugendzentren oder Jugendclubs nutzen, gaben 22 Prozent an, dass sie dort häufig mitentscheiden können.

Bei der Mitbestimmung in den Kommunen zeigen sich teils deutliche Unterschiede unter den Bundesländern: So sagen 19 Prozent der Befragten in Bremen, 9 Prozent in Nordrhein-Westfalen und 8 Prozent in Berlin, Hamburg und dem Saarland, dass sie häufig bei Entscheidungen mitbestimmen können, die sie betreffen. In Baden-Württemberg (1 Prozent) und Sachsen (3 Prozent) sind es hingegen deutlich weniger.

Für die Umfrage, die das Sozial- und Politikforschungsinstitut Verian durchgeführt hat, wurden deutschlandweit 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren online befragt. Die Erhebung ist Teil des zweiten “Kinderrechte-Index”, den das Deutsche Kinderhilfswerk im kommenden Jahr veröffentlichen will. Der Index soll den Stand der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention beleuchten.