Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist der Vogel des Jahres 2024 und löst damit das Braunkehlchen ab. Bei der vierten öffentlichen Wahl vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben fast 120.000 Menschen mitgemacht, wie der Nabu am Donnerstag mitteilte. „Mit dem Kiebitz haben die Menschen einen Vogel gewählt, der durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft in vielen Gegenden massiv zurückgegangen ist. Der neue Jahresvogel wird in der Roten Liste als stark gefährdet geführt“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg.
Rund 28 Prozent der Stimmen entfielen den Angaben zufolge auf den Kiebitz, rund 23 Prozent auf den Steinkauz, 21,5 Prozent auf das Rebhuhn, 19,4 Prozent auf die Rauchschwalbe und 8,5 Prozent auf den Wespenbussard. Der Kiebitz sei „vom Allerweltsvogel zum absoluten Sorgenkind“ geworden. Der aktuelle Bestand in der Hansestadt liege bei rund 300 Brutpaaren, die sowohl im Ackerland als auch im Grünland lebten. Insbesondere die intensive Landwirtschaft mit der frühen Bodenbearbeitung und der Einsatz von Pestiziden würden den Lebensraum des Kiebitz beeinträchtigen, hieß es.
Aktuell würden vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen der Art schwer zu schaffen machen. Darum sei der Slogan des Kiebitz bei der Wahl zum Vogel des Jahres: „Wasser marsch!“ gewesen. Die Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren könnte den Rückgang der Art aufhalten. Der Ruf des Kiebitz, „Kie-wit“, habe ihm seinen Namen eingebracht, hieß es. Der etwa taubengroße Regenpfeifer habe ein im Licht metallisch grün oder violett glänzendes Gefieder.
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Der Kiebitz war 1996 schon einmal Vogel des Jahres.