Kicken für Toleranz: Pfarrer sucht noch Mitspieler

Das Evangelische Dekanat Wiesbaden lädt in Zusammenarbeit mit anderen Religionsgemeinschaften zu einem Fußballfest ein. Unter dem Motto „Tore der Toleranz“ seien männliche Erwachsene verschiedener Religionen und auch ohne Religionszugehörigkeit eingeladen, mit dem gemeinsamen Fußballspiel ein Zeichen der Hoffnung zu setzen, wie das Dekanat in Wiesbaden mitteilte.

Oft werde durch Medien transportiert, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens nicht gut miteinander auskommen. „Bei uns ist das anders, wir verstehen uns ganz wunderbar“, sagte Johannes Lösch, Pfarrer der evangelischen Martin-Luther-Gemeinde in Wiesbaden, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gemeinsam mit Vertretern von zwei islamischen Gemeinden, einer marokkanischen und einer bosniakischen, habe er festgestellt, dass alle gerne Fußball spielen oder als Trainer oder Schiedsrichter unterwegs sind. Gemeinsam wollten sie zeigen, dass das Verbindende des Sports stärker ist als Vorurteile und Streit.

Das Ergebnis der Europawahl mit dem guten Abschneiden rechter Parteien sehe er als einen Ansporn zu sagen: „Jetzt erst recht“, berichtete Lösch. Wenn während der Fußball-Europameisterschaft (EM) der Männer die Nationen Europas zusammenrücken, könnten das auch die Religionsgemeinschaften tun.

Anstoß ist am EM-spielfreien Sonntag, 7. Juli, um 16 Uhr auf dem Sportplatz der SG Germania Wiesbaden, Teutonenstraße 2. Die Spielerzahl vor Ort entscheidet den Angaben zufolge über die Anzahl der Mannschaften und die Dauer des Spiels oder der Spiele. Bei der als Familienfest geplanten Veranstaltung gibt es zudem ein Kinderprogramm und internationale Speisen. Schirmherrin der Veranstaltung ist Hessens Integrationsministerin Heike Hofmann, der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) wird ein Grußwort sprechen.