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Kerze am jüdischen Chanukka-Leuchter als Zeichen von Respekt

Ein strahlendes Zeichen für Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen setzen die Stadt Langenau (Alb-Donau-Kreis), die Ulmer Synagoge und der Evangelische Kirchenbezirk Ulm am 2. Weihnachtsfeiertag. Vor dem Rathaus werde um 17.30 Uhr öffentlich die zweite Kerze am achtarmigen jüdischen Chanukka-Leuchter entzündet, teilte das Evangelische Dekanatamt Ulm am Sonntagabend mit.

In letzter Zeit war es in Langenau immer wieder zu massiven antisemitischen Übergriffen gekommen, wie die Schmiererei „Juden vergasen“ an der evangelischen Kirche und Attacken gegen Gemeindepfarrer Rolf Sedlak, der in einer Predigt den Überfall der Hamas auf Israel kritisiert hatte.

Das jüdische Lichterfest, das in diesem Jahr am Abend des 25. Dezember beginnt, symbolisiert die Freude darüber, dass das Licht die Dunkelheit verdrängt. Deshalb wird das Fest in den Familien, unter Freunden und in den Gemeinden ausgelassen und fröhlich begangen. Während des achttägigen Festes kommt jeden Abend eine Kerze am Chanukka-Leuchter hinzu. Dabei werden Lobpsalmen gesprochen und in den Synagogen besondere Abschnitte aus der Thora gelesen. Als spezielle Chanukka-Speisen kommen Latkes (Kartoffelpfannkuchen) und Sufganiot (Krapfen) auf den Tisch. Der historische Hintergrund des Festes sind wichtige Ereignisse aus der Geschichte des jüdischen Volkes, wie die Weihe des Tempels in Jerusalem vor rund 2.200 Jahren. (2860/20.12.2024)