Kenianer erhält Nürnberger Menschenrechtspreis
Der 31-jährige Menschenrechtsaktivist Malcolm Bidali erhält am 24. September den Internationalen Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg. Oberbürgermeister Marcus König (CSU) werde ihm im Opernhaus den mit 25.000 Euro dotierten Preis überreichen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Die Laudatio halte Morten Kjaerum, Mitglied der Jury. Der Kenianer Bidali engagiert sich gegen die Ausbeutung von Arbeitsmigrantinnen und -migranten.
Mit dem Preis wolle man den Scheinwerfer auf ein Problem richten, das weltweit ein Thema sei, hatte Juryvorsitzender Marcus König (CSU) im Januar bei der Bekanntgabe des Preisträgers erklärt. Arbeitsmigration und die Ausbeutung von Menschen gebe es auch in Europa.
Malcolm Bidali hat als Wachmann in Katar, dem Austragungsland der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, gearbeitet und dort die schwierigen Bedingungen erlebt wie Niedriglohn, überfüllte Schlafsäle, überlange Arbeitszeiten, Hitze und beschlagnahmte Pässe. Bidali wurde inhaftiert, nachdem er öffentlich über diese Bedingungen gesprochen hatte. Ohne Begründung saß er 30 Tage in Einzelhaft.
Nachdem sich Menschenrechtsorganisationen für ihn eingesetzt hatten, kehrte er nach Kenia zurück. Mit einer Mitstreiterin, die als Hausangestellte in Bahrain Erfahrungen gemacht hat, baut er die Organisation Migrant.Defenders.org auf.
Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis wird seit 1995 alle zwei Jahre verliehen. Die Ehrung soll gefährdete Verteidiger der Menschenrechte schützen und andere ermutigen, sich für die Menschenrechte zu engagieren.