Keine zusätzlichen Mittel für Erfurter Theater

Die Stadt Erfurt wird ihrem Theater trotz Finanzproblemen im kommenden Jahr kein zusätzliches Geld zur Verfügung stellen. 2024 werde für das Theater ein Krisenjahr mit Ansage, erklärte Erfurts Kulturdezernent, Tobias Knoblich, am Donnerstag. Die Theaterleitung sei in der Pflicht, mit dem zur Verfügung gestellten Budget auszukommen.

Als Eigenbetrieb der Stadt müsse das Theater seine Finanzprobleme selbst lösen. Dort liege nicht nur die künstlerische, sondern laut Intendantenvertrag auch die betriebswirtschaftliche Verantwortung, sagte Knoblich. Er schließe sich nicht der Auffassung der Intendanz an, dass das Haus mit einem Budget von demnächst 30 Millionen Euro unterfinanziert sei.

Möglichkeiten für Einsparungen gebe es genug, sagte Knoblich. Es müssten etwa nicht alle frei werdenden Stellen sofort neu besetzt werden. Auch die vielen auswärtigen Gastspiele des Ensembles hätten in der Vergangenheit nicht zu „einem strukturellen Plus“ geführt. Stattdessen müsse sich die Intendanz stärker darauf konzentrieren, Stücke auf die Bühne zu bringen, die das Publikum sehen wolle. Grundsätzlich bestehe in der Stadt Interesse an kulturellen Veranstaltungen. Das zeigten die Besucherzahlen nach Corona abseits des Theaterbetriebs.

Anstelle der 131.000 kalkulierten zahlenden Gäste hätten sich in diesem Jahr lediglich 108.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Aufführungen angesehen. Der Kostenaufwand für die einzelnen Produktionen je zahlendem Gast sei damit zu hoch, sagte Knoblich. Hier liege das Erfurter Haus im Vergleich zum Bundesdurchschnitt weit hinten.