Eigentlich ein Trauerspiel: Dass wir nach so vielen Jahrzehnten des Zusammenlebens noch immer darüber diskutieren (müssen), ob Muslime oder der Islam dazugehören (Artikel rechts oben). Die so oft beschworene Multi-Kulti-Gesellschaft läuft offenbar doch noch nicht richtig rund – trotz gemeinsamen Lernens und Arbeitens, trotz Döner-Buden an jeder Ecke. Diese Wahrheit müssen wir wohl zur Kenntnis nehmen.
Was wir aber nicht müssen: Uns mit ihr abfinden. Die evangelische Kirche, die sich lange schwertat mit der Anerkennung religiöser Pluralität, hat das erkannt, ihre Grundhaltung überdacht und den Dialog aufgenommen. Zum Glück. Denn nur so kann das Zusammenleben besser, können Ängste abgebaut werden: indem wir miteinander reden.
Da sind alle gefragt – die Mehrheitsgesellschaft und die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Die plurale Gesellschaft lässt uns keine andere Wahl. Denn soviel dürfte klar sein: Ein Rückzug in die eigene Gruppe, verbunden mit dem Gefühl „Wir sind besser als die anderen“, führt nur immer weiter auseinander.