Artikel teilen:

Katja Petrowskaja hält Laudatio auf Friedenspreisträger Karl Schlögel

Die ukrainisch-deutsche Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Journalistin Katja Petrowskaja wird die Laudatio auf den diesjährigen Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Karl Schlögel, halten. Die 1970 in Kiew geborene Autorin arbeitet seit 1999 in Berlin für russischsprachige und deutschsprachige Medien, unter anderem die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, „Neue Züricher Zeitung“, „taz“ und Deutsche Welle, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Der deutsche Historiker und Essayist Karl Schlögel wird am 19. Oktober in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis geehrt.

Katja Petrowskaja studierte von 1987 bis 1992 Literaturwissenschaft und Slawistik in Tartu (Estland). Nach einem Forschungsstipendium für die Stanford University und die Columbia University in den USA promovierte sie 1998 in Moskau im Fach Literaturwissenschaft und Slawistik. Mit der Erzählung „Vielleicht Esther“ gewann Petrowskaja 2013 den Ingeborg-Bachmann-Preis für deutschsprachige Literatur. Das im Frühjahr 2014 veröffentlichte Werk wurde in über 30 Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet.

2015 begann Petrowskaja ihre Kolumne „Bild der Woche“ für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ zu schreiben, ein Genre, das sie selbst erfunden hat. Diese Texte veröffentlichte sie in „Das Foto schaute mich an“ (2022). Seit Beginn des russischen Angriffskriegs schreibt sie den Angaben zufolge nur noch über die Menschen in der Ukraine. Aus diesen Texten resultiert der in diesem Jahr veröffentlichte Band „Als wäre es vorbei. Texte aus dem Krieg“. Für ihre literarische Tätigkeit und ihr Engagement insbesondere für die Menschen in der Ukraine erhielt Petrowskaja unter anderem den Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung (2022).