Katholischer Bischof: Jüdisch-christlicher Dialog gut wie nie

ERFURT – Der Dialog zwischen Juden und Christen ist nach Einschätzung des katholischen Erfurter Bischofs Ulrich Neymeyr so gut wie nie zuvor. Beide Religionen stünden „auch im Kampf gegen die Barbarei des religiösen Fanatismus“ eng beisammen, sagte Neymeyr in Erfurt. So hätten Austausch und Zusammenarbeit von Juden und Christen in Deutschland einen Modellcharakter, wie ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Religionen gelingen könne. Neymeyr ist in der Deutschen Bischofskonferenz in besonderer Weise für die religiösen Beziehungen zum Judentum zuständig.
Der Bischof des Bistums Erfurt mahnte, dass die katholische Kirche gegen jede Form von Antisemitismus Einspruch erheben müsse: „Es kann nicht sein, dass sich Juden in Deutschland aus Furcht vor Gewalt und Anpöbelung nicht trauen, die Kippa zu tragen.“ Zugleich erinnerte er daran, dass es „jahrhundertelang einen Antijudaismus in der katholischen Kirche gab, der uns bis heute beschämt“. Zwischen Juden und Christen gebe es inzwischen jedoch eine grundlegende Neubewertung der Beziehungen zueinander. „Das muss auch theologischerseits weiter reflektiert werden“, forderte der Bischof. KNA