Katholische Philippinen erklären Ende des Ramadans zum Feiertag

Für Muslime weltweit endet Mitte nächster Woche die 30-tägige Fastenzeit. Dann heißt es: Feiern. Ausgerechnet im einzigen vorwiegend christlichen Land Asiens wird das Ramadan-Ende nun Feiertag – für Frieden und Harmonie.

Auf den überwiegend katholischen Philippinen hat Präsident Ferdinand Marcos Jr. das islamische Fest Eid al-Fitr nach Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan zum landesweiten Feiertag erklärt. Dies sei „notwendig“, um die religiöse und kulturelle Bedeutung des Fests in den Vordergrund des nationalen Bewusstseins zu rücken und der gesamten philippinischen Nation zu ermöglichen, „sich ihren muslimischen Brüdern und Schwestern in Frieden und Harmonie bei der Einhaltung und Feier des Eid al-Fitr anzuschließen“, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Erlass des Präsidenten. Das berichtete die regierungsamtliche Nachrichtenagentur PNA.

Die Philippinen sind das größte mehrheitlich christliche Land Asiens. 81 Prozent der 115 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen sind römisch-katholisch; rund fünf Prozent sind Muslime. Die Mehrheit der Muslime lebt im Süden des Landes. Auf der Insel Mindanao sind ein Drittel der Bevölkerung Muslime, auf den Sulu-Inseln stellen sie mit über 85 Prozent die Mehrheit der Bewohner. Auf Mindanao und den Sulu-Inseln sind islamistische Terrorgruppen aktiv, die in den vergangenen Jahren ein Reihe von Selbstmordanschlägen auf Kirchen verübten.

Historisch gesehen wurden die Muslime durch die systematische Einwanderung christlicher Siedler nach Mindanao in ihren angestammten Gebieten zur Minderheit. Der jahrzehntelange Kampf muslimischer Milizen für Autonomie forderte Tausende Opfer.