Katholische Kirche im Südwesten verliert weniger Mitglieder

Zum Jahresende 2023 gehörten 1,60 Millionen Katholikinnen und Katholiken zur Erzdiözese Freiburg und 1,62 Millionen zur Diözese Rottenburg-Stuttgart. Im Vorjahr waren es noch 1,65 und 1,66 Millionen, teilten die beiden Diözesen am Donnerstag in Freiburg und Rottenburg mit. In der Erzdiözese Freiburg erklärten 33.835 Menschen ihren Austritt, im Vorjahr waren es noch 41.802 gewesen. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart ging die Zahl der Kirchenaustritte von 39.736 im Jahr 2022 auf 29.973 im Jahr 2023 zurück. Doch ist die Zahl der Austritte weiterhin viel größer als die Differenz zwischen Bestattungen und Taufen.

In der Erzdiözese Freiburg gab es 2023 insgesamt 307 Wiederaufnahmen und 93 Eintritte. Den 18.951 Bestattungen standen 10.005 Taufen gegenüber. Auch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart überstiegen die 16.742 Bestattungen deutlich die Zahl der 10.718 Taufen. Die Zahl der Trauungen lag bei 2.415 (Freiburg) und 2.294 (Rottenburg-Stuttgart). 11.410 Mädchen und Jungen feierten in der Erzdiözese Freiburg ihre Erstkommunion, 12.437 in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

„Danke den 1,6 Millionen Menschen in Baden und Hohenzollern, die Mitglieder der Kirche sind“, sagte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. „Hunderttausende Gläubige engagieren sich im Ehrenamt innerhalb und außerhalb der Kirche. Damit stabilisieren sie die Gesellschaft.“ Die Lage für die Kirche in Deutschland sei ernst. „Aber um die Kirche ist mir nicht bang.“

Jeder einzelne Austritt tue weh, sagte der Diözesanadministrator Clemens Stroppel in Rottenburg. „Für unzählige Menschen leistet Kirche vielfältig ganz konkrete Lebensunterstützung und -hilfe.“ Der Rottenburger Weihbischof Matthäus Karrer sagte, der abnehmenden Kirchenbindung vieler Menschen müsse „vor allem mit der Förderung des Gemeinwohls und der Orientierung an der Seelsorge begegnet werden“. (1439/27.06.2024)