Die Finanzlage und die Bevölkerungsentwicklung lassen aus Sicht der katholischen Kirche keinen anderen Schluss zu: Die Sozialsysteme müssen reformiert werden. Das müsse sozial gerecht gelingen, fordern die Bischöfe.
Die katholischen Bischöfe stellen sich hinter geplante Sozialreformen. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung mit mehr alten und weniger jungen Bürgern gerate die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme in ihrer Gesamtheit unter Druck, sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing am Donnerstag in Fulda. “Mittlerweile ist ein Punkt erreicht, an dem sorgsam geprüft werden muss, wie eine sozial gerechte Reform gelingen kann, die zugleich eine nachhaltige Finanzierung sichert.”
Bätzing warnte vor nicht-einlösbaren politischen Versprechungen. “Das ist nur Wasser auf die Mühlen derjenigen, die unser Land schlechtreden und spalten wollen.” Ohne die AfD konkret zu benennen, zeigte sich der Konferenz-Vorsitzende besorgt, dass die Gesellschaft auseinanderdrifte. Bestimmte Kräfte versuchten gezielt, das Debattenklima zu vergiften und Spannungen zu verschärfen. Statt dieser Polarisierung brauche es aber Debatten in gegenseitigem Respekt. Dazu wolle die katholische Kirche beitragen.
“Wir wollen unseren Beitrag leisten, die Gesellschaft zusammenzuhalten und einen demokratischen Dialog zu fördern. Wir wollen auch die erreichen, die nicht diskurswillig sind”, sagte Bätzing. Die Kirche könne ihre christliche Botschaft der Hoffnung der aktuell bei vielen Menschen vorherrschenden Zukunftsangst entgegensetzen.