Katholische Hilfsorganisationen blicken mit Sorge auf Libanon

Das katholische Hilfswerk missio Aachen und der Malteser Hilfsdienst haben sich besorgt über die Situation im Libanon geäußert. „Die christliche Gemeinschaft im Libanon steht durch die aktuellen intensiven Luftkämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz unter Schock und hohem humanitärem Druck“, erklärte missio Aachen am Mittwoch. Besonders betroffen von Luftschlägen seien der Süden des Libanons, die nördliche Bekaa-Ebene und der Süden der Hauptstadt Beirut.

Laut Michel Constantin von der missio-Partnerorganisation CNEWA in Beirut leisten christliche Diözesen, Pfarreien, Schulen und Klöster dort bereits Hilfen für Menschen in Not. „Sie nehmen Geflüchtete auf, verteilen Essen, Getränke und leisten medizinische Erstversorgung, auch wenn sie sich selbst in einer gefährlichen Lage befinden“, erklärte er. „Vor allem für die Schülerinnen und Schüler der christlichen Schulen ist die Lage katastrophal, sie können zum Teil schon längere Zeit nicht unterrichtet werden.“

Der Präsident von missio Aachen, Pfarrer Dirk Bingener, lobte den „Mut unserer Partnerinnen und Partner, von denen wir viele seit langen Jahren kennen“. „Wir sind tief betroffen von den Ereignissen im Libanon und hoffen, dass es nicht zu einem zweiten Gaza kommt“, sagte er.

Die Länderkoordinatorin von Malteser International im Libanon, Lisa Kramer, erklärte, dass die Arbeit für die Partnerorganisationen täglich schwerer werde: „Wir haben in anderen Kriegen erlebt, dass Gesundheitseinrichtungen nicht vor Angriffen geschützt waren und appellieren nun, das Völkerrecht zu wahren und den Schutz der Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten.“

„Ein Krankenhaus im Süden des Landes mussten wir bereits aus Sicherheitsgründen verlegen, denn einige Bombenangriffe trafen die unmittelbare Nachbarschaft“, sagte sie. Die Mitarbeitenden der zwei südlichen mobilen Kliniken, die zurzeit vor allem Flüchtlinge versorgten, müssten immer wieder ihre Routen anpassen und den Angriffen ausweichen. „Die Mitarbeitenden arbeiten am Limit und dies unter der ständigen Gefahr für das eigene Leben“, betonte Kramer.