Katholische Christen fordern Erhalt aller VW-Standorte
Die katholischen Christen in Niedersachsen fordern angesichts der angekündigten Entlassungen und Werksschließungen beim Wolfsburger Autobauer Volkswagen den Erhalt aller VW-Standorte. Die Lasten der VW-Krise dürften nicht einseitig auf die Schultern der Beschäftigten gelegt werden, sagte Egbert Biermann, Vorsitzender des Landeskatholikenausschusses, der Vertretung von 1,3 Katholikinnen und Katholiken in Niedersachsen.
Er lobte den Vorschlag des VW-Betriebsrates und der IG Metall, durch Gehaltsverzicht Werkschließungen und Entlassungen zu verhindern. Der Vorstoß verdiene „unseren größten Respekt“. Biermann forderte den Vorstand und das Management auf, ebenfalls einen spürbaren Beitrag zu leisten. „Wir halten es für wichtig, dass diese Gruppe mit gutem Beispiel vorangeht und ihren Beitrag zur Krisenbewältigung zuerst erbringt.“
Der Ausschussvorsitzende schlug zudem vor, statt nur Gehalt zu kürzen, einen Teil des Geldes in Aktien zu tauschen. Mit diesem Modell „Aktien gegen Barlohn“ könnten die Beschäftigten Anteile am Unternehmen erwerben. „Nach unserer Überzeugung könnten so die Kosten gesenkt, aber die Einkommen der Beschäftigten dennoch langfristig gesichert werden“, betonte Biermann.
Unterdessen lädt der evangelische Pastor und erste Vorsitzende des Netzwerks „Christen in der Automobilindustrie“, Peer-Detlev Schladebusch, zu einer Gebetsveranstaltung für Volkswagen ein. Interessierte treffen sich am 25. November ab 1730 Uhr im Automuseum in Wolfsburg unter dem Motto „Gemeinsam ermutigen – Miteinander beten!“.